Lebenslauf auf Englisch: So geht’s richtig
Du bewirbst dich auf einen Job im Ausland oder bei einem internationalen Unternehmen in deiner Nähe? Dann brauchst du für deine Bewerbung sowohl ein englisches Anschreiben als auch einen Lebenslauf auf Englisch, CV oder Resume genannt. Wer dabei einfach seinen deutschen Lebenslauf eins zu eins ins Englische übersetzt, wird eher erfolglos sein, denn es gibt gewisse Unterschiede. In diesem Artikel geben wir dir deshalb einige wichtige Hinweise zum Erstellen eines englischen CVs.
Wann braucht es einen englischen Lebenslauf?
Es ist klar: Wenn du planst, deine Karriere im Ausland voranzutreiben in einem englischsprachigen Land wie den USA, Kanada, Großbritannien, Südafrika oder Australien zu arbeiten, dann ist eine englische Bewerbung Voraussetzung. Nicht zuletzt dank der zunehmenden Globalisierung sind gute englische Sprachkenntnisse aber auch in zahlreichen anderen Ländern gefragt und selbst manche heimische Arbeitgeber setzen Englischkenntnisse voraus.
Auch für Bewerber, die auf der Suche nach einem Praktikum oder Auslandsaufenthalt sind oder an einer Studienreise teilnehmen möchten, ist es häufig zwingend notwendig, einen tabellarischen Lebenslauf auf Englisch zu erstellen.
Das Gleiche gilt auch, wenn du dich auf eine Stelle bei einem international tätigen Konzern bewirbst – egal, ob in Deutschland oder einem anderen Land. Denn in manchen Großunternehmen und Branchen wie zum Beispiel der Pharma- oder High-Tech-Industrie ist Englisch die Geschäftssprache – und zwar unabhängig vom Betriebsstandort.
Wenn du dich nun in Deutschland, der Schweiz oder Österreich um einen Job bei einem solchen internationalen Unternehmen bewirbst, dann solltest du deine Bewerbung immer in der Sprache verfassen, in der die Stellenausschreibung verfasst ist. Es kann nämlich durchaus sein, dass ein und dasselbe Unternehmen verschiedene Position in verschiedenen Sprachen ausschreibt. Die Bewerbungsunterlagen sollten dann unbedingt der jeweiligen Ausschreibung entsprechen. Auch wenn ein Online-Bewerbungsbogen gefragt ist, solltest du dich an die sprachlichen Vorgaben halten.
Die größten Unterschiede zwischen deutschen und englischen Lebensläufen
Zuerst einmal muss gesagt werden, dass es weder „den“ deutschen noch „den“ englischen Lebenslauf gibt. Bei beiden Sprachen gibt es durchaus Variationen und unterschiedliche Möglichkeiten, einen Lebenslauf aufzubauen und zu gestalten. Erste Unterschiede lassen sich bereits aus dem Namen entnehmen: Der Lebenslauf auf Englisch heißt entweder CV oder wird wahlweise auch als Résumé bezeichnet. Daran lässt sich bereits erkennen, ob die Ausschreibung für den US-amerikanischen Markt oder beispielsweise Großbritannien gedacht ist. Hier und in vielen anderen englischsprachigen Ländern wird der Lebenslauf als CV bezeichnet, während das amerikanische Pendant Résumé genannt wird.
Für Lebensläufe auf Deutsch gibt es verschiedene Strukturen, wie etwa chronologisch oder funktional. Meistens reicht es nicht, einfach eine Übersetzung anzufertigen, denn auch ein englischer Lebenslauf kennt verschiedene Versionen: Je nach Land, Branche und Unternehmen gibt es verschiedene Lebenslauf-Beispiele und Strukturen. Es ist deshalb ratsam, dich mit den Eigenheiten und Gepflogenheiten in den einzelnen Ländern und bei verschiedenen Arbeitgebern auseinanderzusetzen, um die Bewerbungsunterlagen inklusive CV oder Resume in Sachen Inhalt und Form entsprechend zu gestalten.
Generell lassen sich folgende Unterschiede zwischen einem Lebenslauf auf Englisch und Deutsch hervorheben:
- Auf ein Bewerbungsfoto sowie persönliche Daten wie Alter und Familienstand sollte man insbesondere in den USA unbedingt verzichten. Angaben wie Adresse, Telefonnummer und E-Mail sind aber natürlich unerlässlich, damit du auch erreicht werden kannst.
- Ein englischer Lebenslauf hat generell eine umgekehrt chronologische Form, das heißt, du beginnst stets mit der aktuellsten beruflichen Erfahrung - der „Professional Experience“ oder Ausbildung.
- Referenzen sind ein wichtiger Bestandteil bei Bewerbungen im englischsprachigen Ausland. Du gibst ehemalige Arbeitgeber oder auch Professoren inklusive Telefonnummer und E-Mail-Adresse an, sodass sie für allfällige Rückfragen erreichbar sind.
- Ein persönliches Profil, auch „personal profile summary” genannt, ist im englischen Sprachraum weit verbreitet.
- Im Gegensatz zu deutschen Lebensläufen sucht man beim Lebenslauf auf englisch meistens nach einem Datum.
Persönliche Interessen und Hobbys werden bei englischen Lebensläufen weniger häufig angegeben als bei deutschen.
Auch die Zeugnisse und Zertifikate, die mit den Bewerbungsunterlagen mitgeschickt werden, sollten übersetzt werden. So ist ein Abi-Zeugnis beispielsweise das deutsche Pendant zum High School Diploma, der Inhalt muss aber für den Empfänger verständlich sein.
Amerikanisch vs. Britisch: Die Unterschiede beim englischen Lebenslauf
Der größte Unterschied bei der Gestaltung von Lebensläufen existiert zweifellos zwischen den USA und Großbritannien. Das ist wenig überraschend, denn zwischen den beiden Nationen gibt es sowohl bei den Dialekten als auch kulturell einige Unterschiede.
So sind, wie bereits erwähnt, in den USA typischerweise Resumes - auch „Personal Resume“ „Résumé” genannt - während in Großbritannien standardmäßig ein CV gefragt wird. Hier sind die wichtigsten Unterschiede zwischen den beiden Optionen:
- Ein Resume ist kurz und kompakt und umfasst max. eine A4-Seite, während ein englischer CV eine umfassendere Übersicht über den Werdegang des Bewerbers gibt und zwei bis max. drei Seiten lang ist
- Sowohl im Resume als auch im CV wird aus Diskriminierungsgründen auf die Angabe persönlicher Daten - auf Englisch: Personal Details - wie Familienstand, Alter oder Religion verzichtet. Im amerikanischen Resume sollte nicht einmal die Nationalität angegeben werden.
Während Resumes vor allem in den USA zum Standard gehören, halten auch auf dem amerikanischen Kontinent immer häufiger CVs Einzug. Bei einer Bewerbung solltest du deshalb immer genau prüfen, was verlangt wird. Unterschiede gibt es in Nordamerika nämlich auch zwischen Bewerbungen bei einem Konzern und im akademischen Bereich. Da können verschiedene Abschnitte im Lebenslauf entweder umfangreicher ausfallen oder weniger wichtig sein.
Struktur und Aufbau eines englischen Lebenslaufs
Schauen wir uns als nächstes einmal genauer an, wie du einen Lebenslauf in Englisch aufbauen kannst und was es dabei zu beachten gilt. Auch wenn es durchaus viele Ähnlichkeiten zum Lebenslauf auf Deutsch gibt, solltest du die wenigen wichtigen Unterschiede beachten und nicht einfach eins zu eins übersetzen.
Tipp
Falls du dir nicht den Kopf über Form und Design zerbrechen möchtest, dann kannst du auch mit einem Muster arbeiten. Wenn du dich in einer Fremdsprache wie Englisch bewirbst, kannst du die Lebenslauf-Vorlage ganz einfach entsprechend anpassen. Vergewissere dich, dass keine Rechtschreib- und grammatikalischen Fehler vorkommen und dass jeglicher Inhalt verständlich ist.
1. Überschrift
Sowohl bei Resumes als auch CVs ist es üblich, den eigenen Namen als Hauptüberschrift zu verwenden. Optional kann „Resume“, respektive „Curriculum Vitae“ daneben im Haupttitel oder als Untertitel gestalterisch untergeordnet hinzugefügt werden.
Zusätzlich ist es möglich, die Berufsbezeichnung im Titel oder Untertitel zu erwähnen. Das könnte dann zum Beispiel so aussehen: „John Becker – Marketing Specialist“.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Titel deines englischen Lebenslaufs zu gestalten. Am besten lässt du dich von Lebenslauf-Beispielen und Templates aus deinem Zielland inspirieren.
2. Kontaktangaben („Contact“, „Personal Details“ oder ohne Überschrift)
Je nach Layout nach oder neben dem Titel sollten deine „Personal Details” wie Adresse, Telefonnummer und E-Mail sowie allenfalls eine eigene Website Erwähnung finden. Denk daran, bei internationalen Bewerbungen bei deiner Telefonnummer immer die Landesvorwahl mit anzugeben.
Weitere persönliche Daten wie Herkunft und Alter solltest du in einem englischen Lebenslauf wie erwähnt auf keinen Fall angeben. Das Gleiche gilt für Bewerbungsfotos: Diese sind insbesondere in den USA tabu.
3. Persönliches Profil („Personal Profile“, „Personal Profile Summary“, „Professional Summary“, „Career Objectives“)
Ein prägnant formuliertes persönliches Profil ist besonders in einem Résumé für den nordamerikanischen Markt wichtig. Dieses soll in vier bis fünf Zeilen deine wichtigsten Fähigkeiten, Talente und Qualifikationen auf den Punkt bringen und deine Eignung für eine Rolle bzw. den angestrebten Job herausstreichen. Manchmal wird das „Personal Profile“ in einem englischen Lebenslauf auch als „Career Objective“ bezeichnet und sollte mehr auf deinen Werdegang und deine Ambitionen fokussieren.
Der Formulierung deines persönlichen Profils solltest du viel Aufmerksamkeit schenken, da dieser Abschnitt den Empfänger zum Weiterlesen anregen soll und bei einer Bewerbung einen großen, wenn nicht entscheidenden, Unterschied machen kann. Gerade in den USA kommt der Fähigkeit des „Selbstmarketings“ eine wichtige Bedeutung zu. Das sollte sowohl im Résumé als auch im Bewerbungsschreiben beachtet werden. Sowohl für Lebenslauf als auch Anschreiben findest du Vorlagen, die du auf Jobseeker einfach anpassen und in verschiedene Sprachen übersetzen kannst, bevor du sie herunterlädst. Diese eignen sich als Inspiration und erleichtern dir die Arbeit.
4. Ausbildung („Education“)
Ob du zuerst deine Ausbildung oder deine berufliche Erfahrung wählst, ist dir freigestellt - die beiden Abschnitte kannst du nach Belieben sortieren. Es ist generell sinnvoll, diejenigen Informationen zuerst aufzuführen, die für deine Bewerbung mehr Relevanz haben. Bewirbst du dich direkt nach der Universität bzw. Ausbildung zum ersten Mal auf einen Job, macht es Sinn, mit der Ausbildung anzufangen. Andernfalls raten wir dir, deine beruflichen Stationen vor der Ausbildung zu nennen, wobei die umgekehrt chronologische Form verwendet werden sollte.
Vergiss hier nicht, deine höchsten Abschlüsse anzugeben. Wenn du ein abgeschlossenes Studium hast, kannst du das Abi-Zeugnis oder das High School Diploma weglassen.
5. Beruflicher Werdegang („Professional Experience“, „Work Experience“)
Die Angabe deiner bisherigen beruflichen Erfahrungen folgt demselben Muster wie bei einem deutschen Lebenslauf. Denk einfach daran, dich insbesondere bei einem amerikanischen Resume kurz zu halten, während du bei einem CV eher mehr Informationen angeben kannst.
Auch hier gilt es wieder, alle Stationen in umgekehrt chronologischer Form anzugeben.
6. Kurse, Weiterbildungen und Praktika („Courses and Internships“ / „Scholarships and Certificates“)
Der Lebenslauf ist in verschiedene Abschnitte aufgeteilt. Neben Ausbildung und beruflicher Erfahrung separat aufführen solltest du relevante Kurse, Weiterbildungen, Zertifikate und Praktika – wiederum in antichronologischer Reihenfolge. Das können Sprachkurse ebenso wie Weiterbildungen im IT-Bereich oder akademische Kurse sein, sofern sie zum angestrebten Job passen.
Falls du nur wenig oder keine Berufserfahrung vorzuweisen hast, kannst du Praktika auch in diesem Abschnitt angeben. Das Gleiche gilt für Kurse und Weiterbildungen.
7. Fähigkeiten und Sprachkenntnisse („Skills and Languages“)
Der Abschnitt zu den Fähigkeiten und Sprachkenntnissen kann auch als zwei separate Teile gestaltet werden und macht sich auch bei einem englischen Lebenslauf sehr gut, sofern er mit den relevanten Angaben versehen ist.
Dabei solltest du dich auf deine wichtigsten bzw. auf passende Skills - neben deinen Sprachkenntnissen auch beispielsweise EDV-Kenntnisse oder Führungskompetenz - beschränken und diese wenn möglich mit Erfahrungen oder Diplomen belegen.
8. Referenzen („References“)
Bei englischen Lebensläufen sehr wichtig ist die Angabe von Referenzen. Das beinhaltet meist den Namen von mindestens zwei früheren Arbeitgebern sowie deren Kontaktangaben. Besonders in den USA solltest du diese Angaben nicht vernachlässigen.
Nicht ideal, aber auch möglich ist die Angabe „References available upon request“, was so viel bedeutet wie „Referenzen auf Anfrage erhältlich“.
Tipps zum Gestalten eines englischen Lebenslaufs
Hier sind noch zwei wichtige Tipps, die dir beim Erstellen deines Lebenslaufs auf Englisch helfen:
- Seiten nummerieren: Anders als im deutschsprachigen Raum ist es bei mehrseitigen CVs üblich, eine Seitennummerierung hinzuzufügen. Das macht durchaus Sinn, denn gerade wenn du deine Bewerbung an eine E-Mail-Adresse sendest und die Unterlagen ausgedruckt werden, können sie schnell einmal durcheinander gebracht werden.
- Richtig übersetzen: Denk daran, auch Jobtitel und Ausbildungen richtig auf Englisch zu übersetzen. Am besten verwendest du dafür nicht nur eine automatische Übersetzung aus dem Internet, sondern recherchierst auch, ob die Bezeichnung auf Englisch tatsächlich so existiert. Im Idealfall lässt du deinen Lebenslauf am Ende von einem Muttersprachler kontrollieren. Bedenke, dass es gewisse Unterschiede zwischen American English und British English gibt, sodass die Schreibweise einiger Begriffe je nach Land bzw. Region leicht abweichen kann.
Wenn du deinen Lebenslauf auf Englisch mit einer Vorlage verfassen möchtest, dann findest du auf Jobseeker zahlreiche Beispiele und Designs, die du anpassen und in verschiedene Sprachen übersetzen kannst. Wie bereits erwähnt, wichtig ist dabei immer die korrekte Schreibweise und Rechtschreibung - und zwar egal, in welcher Sprache.
Verschaffe dir einen Vorteil
Sorge dafür, dass deine Bewerbungen aus der Masse herausstechen.