Referenzen im Lebenslauf

Referenzen im Lebenslauf

Im eigenen Lebenslauf seine Stärken und Qualitäten hervorzuheben ist ja schön und gut – doch nichts ist effektiver, als wenn Behauptungen zusätzlich von verlässlichen Quellen bezeugen zu lassen. Neben Zeugnissen und Diplomen eignet sich ein Mittel besonders gut dazu, und zwar Referenzen, entweder von ehemaligen Professoren, Ex-Chefs oder einer anderen Person aus dem beruflichen Umfeld. In diesem Artikel zeigen wir, welche Arten von Referenzen es gibt und wie du diese zu deinem Vorteil in der Bewerbung einsetzen kannst.

Was sind Referenzen eigentlich genau?

Die meisten haben wohl ein ungefähres Bild davon, was unter einer Referenz zu verstehen ist, nämlich eine Aussage eines ehemaligen Arbeitgebers, Kunden oder Professors bezüglich der Qualitäten, Qualifikationen und Kompetenzen eines Bewerbers. Soweit die ungefähre Definition, doch welche konkreten Formen können Referenzen in der Bewerbung annehmen?

  • Eine übliche Form ist ein Arbeitszeugnis. Dabei handelt es sich um ein gesetzlich vorgeschriebenes Dokument, das Arbeitgeber Angestellten als Bewertung ihrer Arbeit und ihres Einsatzes ausstellen. Es gibt auch die Möglichkeit eines Zwischenzeugnisses, das vom Referenzgeber noch während eines aktiven Arbeitsverhältnisses ausgestellt wird.
  • Eine weitere Form sind sogenannte informelle Referenzschreiben, die im Gegensatz zu einem Arbeitszeugnis völlig freiwillig und ohne vorgeschriebenes Format ausgestellt werden. Diese Zeugnisse werden häufiger von Selbstständigen und Freelancern verwendet, da diese im Gegensatz zu Arbeitnehmenden keinen Anspruch auf ein klassisches Arbeitszeugnis haben. Aber auch Professoren oder Mentoren können solche Schreiben verfassen.
  • Gebräuchlich ist auch die Verwendung von Referenzlisten, auf denen lediglich mögliche Referenzpersonen mit ihren Kontaktdaten angegeben werden und auf ein ausformuliertes Referenzschreiben verzichtet wird. Potenzielle Arbeitgeber können die in der Liste genannten Referenzgeber kontaktieren, um eine mündliche oder schriftliche Bewertung des Bewerbers einzuholen.
  • Neben diesen üblichen Arten von Referenzen gibt es noch einige weitere Möglichkeiten, vor allem für selbstständig Tätige. Diese können ihre Qualifikationen auch in Ich-Form zusammenfassen und beispielsweise mit  öffentlich einsehbaren Bewertungen auf ihrer eigenen Website, einem LinkedIn-Profil oder einer Bewertungsplattform wie Trustpilot, ProvenExpert oder Google My Business belegen.

Ist die Angabe von Referenzen im Lebenslauf üblich? 

Die Realität ist, dass im deutschen Sprachraum der Lebenslauf noch eher selten Kontakte für Empfehlungen beinhaltet. Dasselbe gilt übrigens für das Bewerbungsschreiben. Qualifikationen und Kenntnisse werden eher durch Zeugnisse und belegt, während Referenzgeber kaum bis gar nicht genannt werden. Anders sieht es in englischsprachigen Ländern, wie den USA oder Großbritannien, aus. Dort gehört es zum Standard, Personen anzugeben, die die Eignung und Erfahrungen auf Anfrage belegen können. Diese Gewohnheit setzt sich auch bei uns immer mehr durch und hat in den letzten Jahren vermehrt Anklang gefunden.

Um es richtig zu machen, solltest du beachten, dass damit nicht gemeint ist, den Bewerbungsunterlagen Arbeitszeugnisse beizulegen, so wie es in Deutschland ja durchaus üblich ist. Vielmehr geht es darum, Referenzgeber mit Kontakdaten direkt in der Vita aufzulisten, damit diese im Bedarfsfall von potenziellen Arbeitgebern für Rückfragen kontaktiert werden können. 

Wenn du dir nicht sicher bist, wie und du deine Referenzen im Lebenslauf am besten angibst, empfiehlt es sich, mit einem Muster zu arbeiten. Auf Jobseeker findest du verschiedene Lebenslauf-Beispiele, die du als Vorlage verwenden und an deine jeweiligen Bedürfnisse anpassen kannst. Solltest du außerdem noch weitere Informationen oder Inspiration suchen, dann gibt es rund um das Thema Lebenslauf außerdem zahlreiche Artikel, die verschiedene Aspekte beleuchten und hilfreich sein können.

Tipp

Es ist wichtig, dass du jede Person, die du als Referenzgeber nennst, vorher um Einverständnis bittest. Niemand möchte von einem unerwarteten Anruf eines anderen Unternehmens oder Personalverantwortlichen überrumpelt werden. Wenn jemand unvorbereitet Auskunft über deine Eignung geben sollte, könnte das möglicherweise sogar nach hinten losgehen.

Die Vorteile von Referenzen im Lebenslauf

Es liegt auf der Hand, dass es sinnvoll ist, Referenzen in der Bewerbung anzugeben. Anstatt nur selber von seinen Qualitäten, Stärken und Kompetenzen zu sprechen, sollte man diese auch von anderen glaubwürdigen Quellen bestätigen lassen – und hierzu sind Nachfragen bei Ex-Chefs ebenso geeignet wie von ehemaligen Arbeitskollegen, Partnern oder selbst Kunden. Auch Professoren eignen sich als Referenzperson, wobei es immer auf den Kontext ankommt.

Aussagen von bisherigen Arbeitgebern oder Kunden haben eine viel stärkere Wirkung als eine reine Auflistung von Qualifikationen. Mündliche Empfehlungen können außerdem mehr Eindruck hinterlassen als beispielsweise ein Arbeitszeugnis oder ein Diplom, denn wie heißt es so schön: Papier ist geduldig.

Daneben hat ein Lebenslauf mit Referenzen den Vorteil, dass er noch nicht sehr weit verbreitet ist und du dich somit von anderen Bewerbern abheben kannst.

Wenn du dich auf einen Job im Ausland bewirbst, dann kann es sogar sein, dass eine Liste verschiedener Referenzgeber im Lebenslauf gefordert wird und du dich ohne die entsprechenden Informationen frühzeitig disqualifizieren würdest. Informiere dich deshalb frühzeitig, was im jeweiligen Land gebräuchlich ist.

Idealerweise solltest du zwei bis drei Referenzen in der Bewerbung angeben. Ideal ist es, wenn du zu der jeweiligen Person ein gutes Verhältnis hast und eine entsprechende Bewertung erwarten kannst.

So gibst du deine Referenzen im Lebenslauf an

Arbeitszeugnisse und Referenzschreiben haben ihren Platz als separate Dokumente in der Bewerbungsmappe, und zwar am besten nach Anschreiben und Lebenslauf, aber noch vor Zeugnissen und Diplomen. Doch wie sieht es mit Referenzen aus, die man direkt im Lebenslauf aufführt?

Du hast einerseits die Möglichkeit, gegen Ende des Lebenslaufs einen eigenen Abschnitt mit der Überschrift „Referenzen“ einzubauen. Dieser sollte Referenzschreiben kurz und kompakt sein und lediglich eine Auflistung deiner Referenzen mit wichtigen Angaben wie Name, Position, Unternehmen, E-Mail und Telefonnummer enthalten. Wenn du unschlüssig bist, kannst du mit professionellen Lebenslauf-Vorlagen arbeiten, die alle Abschnitte bereits enthalten und sich anpassen lassen, um zum Beispiel auch Platz für Referenzen zu schaffen.

5 Tipps, damit du mit deinen Referenzen kein Eigentor schießt

Es gibt ein paar Punkte, die hinsichtlich der Angabe von Referenzen im Lebenslauf beachten solltest, damit du einen positiven Effekt erzielen und Fallstricke vermeiden kannst:

1. Lieber keine als nur eine Referenz

Wie generell im Lebenslauf sind Konsistenz und ein logischer Aufbau wichtig. Das bedeutet, dass du nicht lediglich eine Referenzperson angeben solltest, wenn du in Realität bereits über einen Werdegang mit zahlreichen beruflichen Stationen verfügst. Wenn du nicht mindestens zwei verlässliche Referenzgeber nennen kannst, solltest du lieber ganz darauf verzichten. 

Das bedeutet nicht, dass du für jede vergangene Position eine eigene Referenz einholen musst – was ganz schön umständlich sein kann. Es reicht, wenn du ein paar Personen angibst, die deiner Meinung nach den größten Mehrwert für dein Bewerberprofil bringen.

2. Einverständnis einholen

Was du auf keinen Fall tun solltest, ist, jemanden anzugeben, ohne zuvor um Einverständnis zu fragen. Denn es gibt nichts Schlimmeres, als wenn ein Personaler ungefragt deinen bisherigen Arbeitgeber kontaktiert und um eine Empfehlung bittet. Das kann sich am Ende als Bumerang erweisen, der deiner Bewerbung mehr schadet als nützt.

3. Referenzen auf Anfrage

Wenn du bereits einen aussagekräftigen Lebenslauf erstellt hast und nicht extra Platz für ausführliche Referenzen aufwenden möchtest, dann kannst du eine Anmerkung „Referenzen auf Anfrage erhältlich“ einfügen - am besten machst du das am Schluss des Lebenslaufs. So weiß der Empfänger, dass er bei Bedarf die Kontaktdaten einer Person einholen kann, um dort weitere Auskunft über deine Qualifikationen zu erfragen.

Weitere Infos rund ums Thema Referenzen und Bewerbung findest du, wenn du durch die Bewerbungsschreiben-Artikel auf Jobseeker stöberst.

4. Separate Referenzliste 

Hast du einen beeindruckenden Werdegang und möchtest mehr als eine Handvoll Referenzen angeben? Dann solltest du dir überlegen, eine separate Referenzliste zu führen, in der du jeden Kontakt mit Angabe von Name, Position, Unternehmen, E-Mail und Telefonnummer angibst. Nach Belieben kannst du auch detailliertere Beschreibungen oder sogar Zitate einbauen. 

Um Aufmerksamkeit auf diese separate Referenzliste zu lenken, kannst du entweder im Anschreiben oder auch im Lebenslauf explizit auf diese verweisen, im Stile von: „Referenzen sind in der separaten Referenzliste ersichtlich.“ Auf Jobseeker stellen wir verschiedene Bewerbungsschreiben-Vorlagen zur Verfügung, die dir als Inspiration dienen können. Sie alle folgen dem empfohlenen Aufbau und sind mit beispielhaften Sätzen versehen, die du anpassen kannst. 

5. Referenzen, die nicht von einem Arbeitgeber stammen

Gerade für Absolventen, die sich ohne Berufserfahrung auf eine Stelle bewerben, stellt sich die Frage, ob Referenzen sinnvoll bzw. überhaupt möglich sind. Hier gibt es keine universal gültige Antwort und manchmal ist auch ein wenig Kreativität erforderlich, um sich als Bewerber im besten Licht zu präsentieren. 

Du kannst aber zum Beispiel auch Professoren und Lehrer oder Praktikumsbetreuer und Berufsbildner darum bitten, sich als Referenzperson zur Verfügung zu stellen und gegebenenfalls Empfehlungen auszusprechen, wenn es für die angestrebte Stelle von Relevanz ist.

Auf keinen Fall solltest du Personen angeben, die dir persönlich nahe stehen wie Angehörige, Freunde und Kollegen, da dies sogar einen negativen Effekt auf deinen Bewerbungserfolg haben könnte.

Fazit: Referenzen sind längst keine „Geheimwaffe“ mehr

Auch wenn die Angabe Referenzen in der Bewerbung bei uns nach wie vor nicht zum Standard gehört, so haben doch immer mehr Bewerber gemerkt, dass diese Praxis große Vorteile mit sich bringen kann. Auch Personaler schätzen Referenzen und gewöhnen sich zunehmend daran, diese direkt im Lebenslauf vorgesetzt zu bekommen.

Daneben ist aber wichtig zu wissen, dass Referenzen nicht nur in der Vita genannt, sondern auch als separate Referenzliste der Bewerbung beigelegt werden können.

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