Weiterbildung im Lebenslauf
Von Jobseeker, Redaktionsteam • Zuletzt aktualisiert am 2. September 2024

Weiterbildung im Lebenslauf

Ausbildung und Berufserfahrung sind zentrale Elemente eines jeden Lebenslaufs. Daneben hast du aber vielleicht auch Weiterbildungen, Seminare und Kurse besucht, die für die angestrebte Stelle von Bedeutung sind. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du deine Weiterbildung optimal in Szene setzt und in deinem Lebenslauf darstellst. Fortbildungen im Lebenslauf signalisieren Lernbereitschaft - eine Eigenschaft, die die meisten Arbeitgeber gerne sehen und die dir in einem Arbeitsmarkt, der stetigem Wechsel unterworfen ist, Vorteile bringen kann.

Wohin gehören Weiterbildungen und Kurse im Lebenslauf?

Dass Berufsausbildung und Studium einen eigenen Abschnitt mit dem Titel „Ausbildung“ oder „Bildungsweg“ im Lebenslauf bekommen, ist klar – schließlich handelt es sich bei jedem Bewerber um eine der zentralen Angaben. 

Wie sieht es aber mit weniger umfangreichen Weiterbildungsmaßnahmen, beispielsweise einem Wochenend-Intensivkurs aus? Gehören diese auch in den Lebenslauf? Im Folgenden erläutern wir drei Möglichkeiten, wann, wie und wo du deine Weiterbildung im Lebenslauf präsentieren kannst:

1. Kurse im Ausbildungsteil angeben

Falls du nur eine oder zwei Fort- und Weiterbildungen absolviert hast und diese zu deinen anderen Ausbildungen passen, dann kannst du sie durchaus im entsprechenden Abschnitt ergänzen. Dies ist aber nur dann sinnvoll, wenn du nur wenige Ausbildungsstationen vorzuweisen hast.

2. Fort- und Weiterbildungen bei deiner Berufserfahrung ergänzen

Falls du einen Abschluss oder ein Zertifikat im Rahmen deiner beruflichen Tätigkeit errungen hast, so kannst du diese auch direkt bei der Beschreibung im Abschnitt „Berufserfahrung“ oder „beruflicher Werdegang“ angeben. Dies solltest du aber nur tun, wenn du wenige Kurse absolviert hast und dafür nicht extra einen eigenen Abschnitt erstellen möchtest.

3. Einen eigenen Abschnitt „Fort- & Weiterbildungen“ erstellen

In den meisten Fällen ist es besser, einen eigenen Abschnitt „Fort- & Weiterbildung“ zu erstellen, in dem du jede Weiterbildung, die für deine Bewerbung von Belang ist, angeben kannst. Dazu gehören Sprachkurse ebenso wie beispielsweise spezifische IT-Kenntnisse mit dem entsprechenden Zertifikat. 

Auch weitere Kenntnisse und Fähigkeiten, die du mit einem Kursabschluss belegen kannst, gehören in diesen Abschnitt, sofern sie zur angestrebten Stelle passen. Das gilt auch dann, wenn du dir diese Skills im Rahmen eines E-Learning-Seminars angeeignet hast.

Diesen Abschnitt solltest du in der Regel weiter unten im Lebenslauf, nach deiner Ausbildung sowie deiner Berufserfahrung, einbauen, da es sich um einen weniger zentralen Punkt handelt. Trotzdem sollte man den Aspekt des Lernens nicht unterschätzen: Bewerbern mit außertourlichen Fort- und Weiterbildungen wird automatisch eine gewisse Lernbereitschaft attestiert und iese gehört zu den am heutigen Arbeitsmarkt sehr stark gefragten Eigenschaften.

So gehört in diesen Abschnitt jegliche Weiterbildung, die zwar für deine Bewerbung relevant, aber kürzer als eine herkömmliche Ausbildung ist. Deine Angaben sollten dabei so logisch und gut strukturiert wie möglich sein und einem Personaler ermöglichen, deinen zentralen Bildungsweg von zusätzlichen absolvierten Weiterbildungsmaßnahmen zu unterscheiden. Vergiss nicht, jeden angeführten Abschluss mit einem Zertifikat zu belegen, das du dem Anschreiben ebenso wie den beilegst - allerdings als Kopie, denn das Original sollte stets bei dir bleiben.

Während eine Weiterbildung dazu dient, neue Kenntnisse und Fähigkeiten zu erlernen, steht der Begriff Fortbildung für die Erweiterung bereits bestehenden Wissens und wird häufig absolviert, um im Berufsleben in einer spezifischen Branche weiterzukommen.

Layout und Struktur

Egal, ob du relevante Weiterbildung im Lebenslauf im Abschnitt „Ausbildung“ oder in einem separaten Teil unterbringst, du solltest dabei einige Grundregeln hinsichtlich Layout und Struktur beachten. 

Üblich ist es, mit deinem zuletzt absolvierten Kurs zu beginnen und dich dann in umgekehrt chronologischer Reihenfolge in die Vergangenheit vorzuarbeiten. Dabei ist es unerheblich, ob du eine Weiterbildung mittels Präsenzunterricht oder E-Learning absolviert hast, was zählt, ist das Endergebnis. Anders sieht es aus, wenn eine für die ausgeschriebene Stelle wichtige Weiterbildung am weitesten zurückliegt - hier gilt es, nach Relevanz zu sortieren und so kann es Sinn machen, diesen Abschnitt chronologisch aufzubauen - beachte dabei aber, dass die Reihenfolge dem restlichen Lebenslauf entsprechen sollte.

Eine klar strukturierte und tabellarische Auflistung ist für Personaler um ein Vielfaches angenehmer zu lesen als Fließtext. Neben der Bezeichnung der jeweiligen Weiterbildung solltest du das Abschlussjahr und eventuell die Dauer sowie den Kursanbieter inklusive Ort und allenfalls eine kurze Beschreibung angeben.

Wenn du dir nicht sicher bist, wie du vorgehen sollst, hilft eine Lebenslauf-Vorlage aus dem Internet. Auf Jobseeker findest du nicht nur Muster, sondern auch zahlreiche Tipps, die wir in verschiedenen Lebenslauf-Artikeln zusammengefasst haben. Hier kannst du dich inspirieren lassen - und zwar ganz allgemein rund um Bewerbungen und deren Anforderungen, denn unsere Liste umfasst auch zum Thema Bewerbungsschreiben verschiedene Artikel

Der Vorteil von Weiter- und Fortbildungen im Lebenslauf

Verschiedene Weiter- und Fortbildungen im Lebenslauf anzugeben, kann von großem Vorteil sein und dir bei deiner Bewerbung einige Pluspunkte sichern. Dies trifft besonders dann zu, wenn du über keinen formalen Abschluss verfügst und dennoch gewisse Qualifikationen vorweisen möchtest.

Wenn du zum Beispiel ein Studium oder eine Ausbildung abgebrochen hast, dann kannst du möglicherweise immer noch gewisse berufsrelevante Meilensteine, Auszeichnungen, Zertifikate oder Diplome als Fortbildungen im Lebenslauf angeben – auch wenn du die übergeordnete Ausbildung nicht abgeschlossen hast.

Berufseinsteiger, die über keine nennenswerte Weiterbildung bzw. über wenig bis keine Berufserfahrung verfügen, können ihren ansonsten „dünnen“ Lebenslauf etwas spannender und aussagekräftiger machen, indem sie beispielsweise im E-Learning erworbene Kenntnisse und Fähigkeiten oder einen Wochenend-Intensivkurs angeben. Wichtig ist dabei, dass diese für die Bewerbung von Relevanz sind und dem Unternehmen einen Mehrwert bieten.

Mit einer spezifischen Weiterbildung kannst du Fachwissen sowie konkrete Qualifikationen demonstrieren – was mit einer generalisierten Ausbildung manchmal sogar schwieriger sein kann. Denn spezialisierte Weiterbildungen sagen meist mehr über die erworbenen Fähigkeiten aus als ein generalistisches Studium.

Tipp

In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, auch Praktika bei den Fortbildungen im Lebenslauf anzugeben, vor allem dann, wenn das Praktikum fachspezifisch war oder du nur ein Praktikum absolviert hast und nicht extra einen eigenen Abschnitt dafür gestalten willst. In den meisten Fällen gehören Praktika aber entweder zur Berufserfahrung oder in einen eigenen Abschnitt.

Wann du Kurse lieber weglassen solltest

  • Kurse, die für deine Bewerbung ohne Belang sind, beispielsweise ein Töpfer- oder Kochkurs, wenn du dich als Versicherungsmakler bewirbst. 
  • Weiterbildungsmaßnahmen, die möglicherweise kontrovers oder negativ aufgenommen werden könnten, wie zum Beispiel ein Schieß- oder Pokerkurs - abgesehen davon, dass weder das eine noch das andere dich im Berufsleben weiterbringen wird, es sei denn, du bist Jäger oder bewirbst dich um eine Stelle im Casino.
  • Eine Weiterbildung, die weit in der Vergangenheit zurückliegt und nur wenig Mehrwert für deine Bewerbung bietet.
  • Wenn du einen sehr umfangreichen Bildungsweg mit mehreren hochkarätigen Ausbildungsstationen absolviert hast, ist es nicht zielführend, Workshops, Seminare und Maßnahmen anzugeben, die zwar inhaltlich relevant, aber von Dauer und Umfang nur wenig umfangreich sind. Denk daran, dass dein Lebenslauf nicht länger als zwei A4-Seiten werden soll.
  • Dasselbe gilt für Zertifikate, die für dein aktuelles Know-how keine Bereicherung darstellen. Wenn du zum Beispiel ein erfahrener Journalist bist, dann macht es wenig Sinn, einen zweitägigen Word-Kurs in deinem Lebenslauf zu erwähnen. Ein Kurs in Fotografie oder Grafikdesign hingegen könnte durchaus einen Mehrwert bringen.

Fazit: Versuche, deine Weiterbildung ins beste Licht zu rücken

Wir haben gesehen, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, Fort- und Weiterbildungen im Lebenslauf einzubauen und optimal zu präsentieren. Je nach Umfang und Bedeutung sollten deine Weiter- und Fortbildungen im Lebenslauf an unterschiedlicher Stelle integriert werden, wobei ein für das Berufsfeld bzw. die spezifische Rolle irrelevanter Kurs nicht erwähnt gehört. Wenn du dir unsicher bist, wie du deine Vita am besten strukturierst, kannst du einen professionellen Lebenslauf anhand verschiedener Beispiele oder Vorlagen erstellen und somit gleich sicherstellen, dass keine Angaben fehlen. 

Wenn du dann zusätzlich noch Hilfe oder Inspiration brauchst, findest du auch für dein Bewerbungsschreiben verschiedene Vorlagen. Alles ist schön übersichtlich und benutzerfreundlich gestaltet, sodass du dich auf das Wesentliche konzentrieren und deinen Fokus auf die richtigen Inhalte und eine gelungene Formulierung legen kannst. Im Idealfall möchtest du nicht nur deine Lernbereitschaft signalisieren sowie weitere wichtige Eigenschaften aufzeigen. Du willst dem Empfänger zeigen, dass du der richtige Kandidat für die Stelle bist und dich im Idealfall auf den ersten Blick von anderen Bewerbern abheben.

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