Die Religion im Lebenslauf angeben?

Die Religion im Lebenslauf angeben?

Viele Angaben im Lebenslauf gehören zum Standard, so deine Schulbildung, Adresse und selbst die Interessen. Bei anderen hast du Spielraum und kannst selbst entscheiden, ob du gewisse Dinge mitteilst oder nicht.

Eine dieser optionalen Details ist deine Religion oder Konfessionszugehörigkeit. Die Angabe der Konfession oder Religionszugehörigkeit in Bewerbungen ist heutzutage nicht mehr erforderlich, um Diskriminierung zu vermeiden. Jedoch kann sie in bestimmten Fällen einen Mehrwert bieten, insbesondere bei entsprechenden Positionen. Wir zeigen dir, wann es sich lohnt im Lebenslauf deine Konfession anzugeben und wie du dabei am besten vorgehst.

Bereichert die Konfessionsangabe deinen Lebenslauf?

In Deutschland ist es dir überlassen, ob du eine Religionszugehörigkeit im Lebenslauf erwähnst oder nicht. Wie auch Alter, politische Gesinnung oder Rasse ist die Religion ein Faktor, der zur Diskriminierung herangezogen und deswegen nicht abgefragt werden darf. Deswegen ist die Religion keine Pflichtangabe und du darfst selbst entscheiden.

Eine Ausnahme besteht jedoch, wenn du dich direkt bei einem religiösen Arbeitgeber bewirbst. Dies kann beispielsweise eine evangelische Kita oder ein christliches Altenpflegeheim sein. In diesem Fall darf der Arbeitgeber nach deiner Konfession fragen und sie in seine Entscheidungsfindung mit einbeziehen.

Möchtest du freiwillig deinen Glauben im Lebenslauf einfließen, lassen solltest du dich stets fragen, ob dieses Detail dein Bewerberprofil positiv ergänzt. Ist die Antwort auf diese Frage “Ja” steht der Angabe nichts mehr im Wege.

Bist du dir unsicher, helfen folgende Ansätze.

Beispiele für eine gut begründete Angabe der Religion im Lebenslauf

  • Die Arbeit als Sozialarbeiter mit Menschen mit einem bestimmten religiösen Hintergrund
  • Du bewirbst dich als Erzieher in einem katholischen Kindergarten
  • Der Arbeitsort ist bekannt für die zentrale Rolle der Kirche z. B. Bayern
  • Freiwilligenarbeit in einer jüdischen Gemeinde
  • Tätigkeit in einer Erstaufnahmeeinrichtung der Flüchtlingshilfe

Lies die Stellenbeschreibung akribisch durch. Findest du Anhaltspunkte dafür, dass in der ausgeschriebenen Tätigkeit religiöse Werte eine Rolle spielen, die sich mit deinem Glauben decken? Dann tust du gut daran auch deinen Glauben im CV zu nennen.

Wann ist die Religion auf dem Lebenslauf unpassend?

Zwar ist die Religionsangabe für manche Arbeitgeber eine willkommene Ergänzung, in der Mehrheit der Fälle ist die Nennung der Religionszugehörigkeit im Lebenslauf allerdings nicht notwendig. Unbewusst können dadurch sogar Nachteile entstehen.

Verringere die Chancen für Diskriminierung

Um Arbeitgebern und Personalern keine Anhaltspunkte für eine Diskriminierung der eigenen Person zu geben, sind Fragen nach der Religion, Rasse oder politischen Meinung nicht gestattet. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz ist die rechtliche Grundlage für diese Regelung.

Menschen handeln jedoch nicht immer bewusst und viele Prozesse laufen automatisch ab. So könnte es sein, dass deine Religion nicht explizit zur Ablehnung führt, der Personaler die Bewerbung aber unbewusst zur Seite schiebt und jemand anderen für die Stelle vorzieht.

Indem du deine Konfession nur erwähnst, wenn sie im Zusammenhang mit der Stelle Pluspunkte bringt, kannst du diese Situation geschickt umgehen.

Die Position hat keine Verbindung mit Religion

Sei es die Stelle als Verkäufer, Elektriker oder Arzt, bei ihnen spielt die Religion keine Rolle. Wichtig für den Arbeitgeber ist, dass die Arbeit gewissenhaft ausgeführt wird, der religiöse Hintergrund des Arbeitnehmers ist dabei nebensächlich. Verzichte deshalb auf die Erwähnung deines Glaubens und fokussiere dich auf deine Fähigkeiten.

Tipp

Bist du Mitglied in einer kirchlichen Gemeinde und hast dadurch wertvolle Kenntnisse erlangt? Gib diese Fähigkeiten unbedingt auf deinem Lebenslauf an, denn sie bereichern deinen CV. Lege das Augenmerk dabei auf die erworbenen Skills, das Umfeld, in dem du dir angeeignet hast, ist unwesentlich.

Die Entscheidung liegt bei dir

Religion ist eine private Sache und du darfst eigenständig entscheiden, ob du sie in deinen Lebenslauf aufnehmen möchtest oder nicht. Für einen potenziellen Arbeitgeber ist die Angabe stets optional. Würdest du deinen Glauben lieber privat ausleben und ihn nicht mit Kollegen und Chef teilen? Es ist kein Problem die Religion im Lebenslauf wegzulassen.

Die beste Herangehensweise zur Auflistung der Religion

Hast du dich dafür entschieden im Lebenslauf deine Konfession anzugeben, gibt es mehrere Wege für die Ausführung. Die nachfolgenden Tipps zeigen auf, wie du am besten vorgehst.

1. Zusammen mit den persönlichen Daten

Die ersten Zeilen jedes Lebenslaufs befassen sich mit den persönlichen Daten. Dort, wo auch dein Name, deine Adresse und Telefonnummer steht, ist auch ein passender Ort für deine Religion. Dir steht es frei ein eigenes Feld hinzuzufügen, in welchem du deinen Glauben erwähnst.

2. Im persönlichen Kurzprofil

In Deutschland ist das Kurzprofil noch recht unbekannt. Es handelt sich dabei um einen kurzen Text, der oben im Lebenslauf ein paar persönliche Informationen über dich präsentiert. Er bringt etwas Leben in das eher trockene Dokument und ist gern gesehen bei Personalern. Ein idealer Ort, um deinen Glauben einfließen zu lassen.

Beispielprofil eines Erziehers:

„Ich bin eine freundliche, einfühlsame aber auch verantwortungsbewusste Person. Durch meine christliche Lebensvision kann ich mich gut in andere hineinversetzen und habe stets ein offenes Ohr für jegliche Anliegen.“

3. Als Erwähnung in den Berufserfahrungen

Hast du bereits bei einem religiös geprägten Arbeitgeber gearbeitet, beispielsweise als Freiwilliger in einer Gemeinde? Diese Erfahrung eignet sich hervorragend für den Lebenslauf. Verfasse ein paar Stichpunkte zu deinen Aufgabengebieten und den entwickelten Fähigkeiten.

Das Wichtigste zur Religion im Lebenslauf in Kürze

Fassen wir kurz zusammen, welche Bedeutung die Religion im Lebenslauf hat und wann und wie sie am besten im Lebenslauf erwähnt wird.

Vorteile

  • Konfession im Lebenslauf kann für einen religiösen Arbeitgeber (kirchlicher Träger, religiöse Gemeinde) oder an einem Arbeitsort mit religiösem Hintergrund (Sozialarbeiter, Ort mit kirchlicher Prägung) positive Auswirkungen haben.
  • Dein Glaube ist ein Teil von dir und kann als Ergänzung deiner Selbstpräsentation herangezogen werden.

Nachteile

  • Die Religionszugehörigkeit kann unbewusst zur Diskriminierung führen. Ein Personaler entscheidet sich eventuell intuitiv gegen dich ohne das aktiv zu wollen.
  • Je schneller ein Personaler die notwendigen Informationen findet, desto besser. Die Angabe der Glaubensrichtung bei einer Stelle die keine Verbindung dazu hat, ist nicht notwendig.

Wie gibt man den Glauben an?

  • Als zusätzliches Feld im Abschnitt “Persönliche Daten”
  • Im Kurzprofil zur Ergänzung der Charakterbeschreibung
  • Bei den Berufserfahrungen die Arbeit bei religiös geprägten Arbeitgebern nennen

Fazit: Im Lebenslauf Konfession angeben ist Geschmackssache

Die Angabe der Konfession im Lebenslauf ist dank des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes nicht notwendig. Somit darfst du selbst darüber entscheiden, ob es der Bewerbung dienlich ist oder nicht. Schlussendlich bleibt also zu sagen, wenn du dich mit der Nennung des Glaubens gut fühlst, spricht nichts dagegen anzugeben.

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