Ausbildungen und Bildungsweg im Lebenslauf

Ausbildungen und Bildungsweg im Lebenslauf

Berufsausbildung, Studium und Weiterbildungen sind zweifellos einer der zentralen Bestandteile eines Lebenslaufs – entsprechend gibt es beim Gestalten dieses Abschnitts einiges zu beachten. In diesem Artikel erfährst du, wie du deine Ausbildung im Lebenslauf angeben kannst, sie richtig darstellst und gekonnt in Szene setzt, um damit deine Bewerbungschancen zu erhöhen.

Ausbildungen gehören in den Lebenslauf – aber wie?

Berufsausbildung, schulischer Werdegang, Studium, Weiterbildungen – all das gehört zu deiner Ausbildung und sollte entsprechend in deinem Lebenslauf Platz finden. Die Frage ist nun, wo und wie du deine verschiedenen Ausbildungen am besten in deiner Vita präsentierst. 

Deine Ausbildungen sind ein zentraler Teil deiner Qualifikationen und sollten entsprechend prägnant in einem eigenen Abschnitt „Ausbildung“, „Bildungsweg“ oder „Bildungsstationen“ im Lebenslauf präsentiert werden. Dieser ist in der Regel genauso wichtig wie der Abschnitt mit deinem beruflichen Werdegang. Je nachdem, ob Ausbildung oder Berufserfahrung für deine Bewerbung wichtiger sind, kannst du den einen Abschnitt dem anderen vorziehen.

Für Studenten, die gerade erst ins Arbeitsleben starten, ist es meist sinnvoller, die Ausbildung im Lebenslauf vor der beruflichen Erfahrung zu präsentieren. Der Grund ist ganz einfach: Es ist vermutlich noch kaum bis keine relevante Berufserfahrung vorhanden. Bist du auf der Karriereleiter aber schon weiter fortgeschritten und hast wichtige berufliche Errungenschaften vorzuweisen, dann macht es Sinn, den beruflichen Werdegang vor der Ausbildung im Lebenslauf anzugeben.

Kurse, Weiterbildungen und Praktika

Hast du neben deiner Berufsausbildung oder deiner akademischen Laufbahn noch weitere Kurse und kleinere Weiterbildungen absolviert, die aber den Rahmen deines Ausbildungsteils sprengen würden? Dann solltest du dir überlegen, weiter unten im Lebenslauf einen Abschnitt „Kurse und Weiterbildungen“ oder „Zusätzliche Qualifikationen“ einzubauen. 

Hier kannst du nämlich auch Computerkurse, Wochenseminare, Coachings und dergleichen anführen, die zwar für deine Bewerbung relevant sind, aber keinen Platz bei deiner regulären Ausbildung finden. Letztlich sollte dein Ziel sein, deinen Lebenslauf so strukturiert und übersichtlich wie möglich aufzubauen.

Ähnliches gilt für Praktika, die du entweder im Rahmen deiner Ausbildung oder deines Studiums absolviert hast: Hast du einen umfangreichen beruflichen Werdegang, dann kannst du Praktika in einem eigenen Abschnitt „Praktika“ erwähnen – oder allenfalls mit deinen Kursen in einem Abschnitt „Praktika und Weiterbildungen“ zusammenführen. 

Aus- und Weiterbildungen sowie Praktika belegen

Hast du eine Aus- oder Weiterbildung abgeschlossen, erhältst du in der Regel ein Zeugnis oder Zertifikat. Auch wenn du ein Praktikum absolvierst, beispielsweise im Rahmen deiner Ausbildung oder während der Schulferien, solltest du um ein Zeugnis bitten. Es ist gängige Praxis, in einem Schreiben die Tätigkeiten und Aufgaben sowie Eignung und Verhalten des Praktikanten zusammenzufassen. Dasselbe gilt auch für Arbeitnehmer, die ein Unternehmen verlassen - sie erhalten ein Arbeitszeugnis, das Aufschluss über ihre Anstellung gibt. Du solltest daher alle für die angestrebte Stelle relevanten Zeugnisse von Ausbildungseinrichtungen und bisherigen Jobs und Praktika als Kopie deiner Bewerbung beilegen, damit sich zukünftige Arbeitgeber ein realistisches Bild von deiner Person machen können.

Name, Ort, Dauer und Beschreibung: Das gehört in den Lebenslauf

Da du deine Ausbildung im Lebenslauf angeben musst, solltest du wissen, welche Informationen unbedingt dazugehören:

  • Name der Ausbildung, respektive des Abschlusses
  • Name und Ort der Ausbildungsstätte 
  • Dauer der Ausbildung (zum Beispiel im Format MM/JJJJ – MM/JJJJ)

Falls du im Rahmen deines Studiums Studiengänge an mehreren verschiedenen Universitäten belegt hast, dann kannst du natürlich die Namen aller Hochschulen erwähnen. Auch Auslands- bzw. Erasmus-Semester kannst du auf diese Art oder aber als separaten Eintrag im Abschnitt „Auslandserfahrung“ oder „interkulturelle Kompetenzen“ erwähnen.

Optional kannst du zusätzlich Informationen angeben:

  • Abschlussnote
  • Titel der Abschlussarbeit
  • Belegte Nebenfächer
  • Spezialisierungen und Vertiefungen
  • Beschreibung des Studiengangs
  • Erworbene Diplome, respektive Auszeichnungen

Wie viel du angeben möchtest, hängt davon ab, wie relevant die zusätzlichen Angaben sind und ob du genügend Platz dafür hast - dein Lebenslauf sollte nämlich möglichst kompakt und nicht länger als 2 A4-Seiten sein.

Aufbau und Formatierung

Wenn du einen tabellarischen Lebenslauf erstellst, was die üblichste Form der Vita ist, dann kannst du beim Gestalten des Abschnitts Ausbildung ähnlich vorgehen wie bei deinem beruflichen Werdegang: Du kannst sie entweder chronologisch oder umgekehrt chronologisch angeben. Achte darauf, dass du für den gesamten Lebenslauf dieselbe Form wählst. 

Ob du deine Ausbildungen in chronologischer oder umgekehrt chronologischer Reihenfolge auflistest, bleibt dir überlassen. Während es früher üblich war, mit der ersten Ausbildung zu beginnen, so geht der Trend mittlerweile dazu, mit der aktuellsten Ausbildung bzw. der letzten Stelle zu beginnen.

Dies hat den Vorteil, dass ein Personaler sofort deinen aktuellen Ausbildungsstand weiß und sich nicht erst durch frühere schulische Stationen „kämpfen“ muss. Die letzte Ausbildung ist meistens diejenige mit der größten Relevanz, weshalb ein  umgekehrt chronologischer Aufbau durchaus Sinn macht.

Wenn du bereits mehrere Jahre Berufserfahrung vorzuweisen hast, dann macht ein Lebenslauf in umgekehrt chronologischer Form Sinn. Bewerber mit wenig bis keiner beruflichen Erfahrung sollten ihren Werdegang chronologisch darstellen.

Erfordert eine Stelle eine spezifische Ausbildung?

Wichtige Anhaltspunkte dazu, wie und wo du deine Ausbildung im Lebenslauf angeben solltest, gibt dir die Ausschreibung für die Stelle, auf die du dich bewirbst. Denn du kannst deine Ausbildungen noch so ausführlich und attraktiv präsentieren – wenn diese für eine Stelle nicht genügend relevant sind, war der ganze Aufwand umsonst.

Was du also als Erstes tun solltest, ist, dich zu vergewissern, ob in einer Stellenausschreibung eine konkrete Ausbildung verlangt wird. Dies ist bei zahlreichen Stellenanzeigen der Fall, denn Qualifikationen und Ausbildungen sind neben der beruflichen Erfahrung eines der wichtigsten Auswahlkriterien für Personaler. 

Entsprechend macht es meistens auch keinen Sinn, sich auf eine Stelle zu bewerben, wenn für diese eine spezifische Vorbildung verlangt wird, die du nicht besitzt – du würdest nur deine Zeit und die von Personalern verschwenden.

Was du allerdings tun kannst, ist, deine Ausbildungen auf ein Stelleninserat zu „optimieren“. Das bedeutet, dass du zum Beispiel gewisse irrelevante Ausbildungsstationen und Ausbildungen weglässt. Dabei solltest du allerdings darauf achten, dass dadurch keine größere Lücke entsteht. Du kannst deinen Lebenslauf aber so anpassen, dass er möglichst gut zu den verlangten Qualifikationen passt. Das soll nicht heißen, dass du irgendwelche Qualifikationen erfindest, die du gar nicht hast, sondern dass du dich bei der Beschreibung deiner Ausbildung auf jene Punkte konzentrierst, die für die ausgeschriebene Stelle relevant sind. 

Welche Ausbildungen sollte ich lieber weglassen?

Als wichtige Faustregel gilt: Alle in deinem Lebenslauf erwähnten Ausbildungsstationen sollten so relevant wie möglich sein. Dabei spielt auch eine Rolle, welches Alter du hast, wo du in deiner Karriere stehst und wie viele Aus- und Weiterbildungen du bereits absolviert hast.

Kommst du direkt aus der Schule und suchst nach deinem ersten Job? Dann solltest du deine letzte Ausbildungsstation - also zum Beispiel Sekundarschule oder mittlere Reife - erwähnen. Für alle anderen gilt aber, dass sie nur die höchste absolvierte Ausbildung angeben sollten (meist auf Stufe Berufsausbildung oder Studium). Grund- und Sekundarschule haben in solchen Fällen nichts im Lebenslauf verloren, da diese für deinen potenziellen Arbeitgeber schlicht nicht relevant sind. 

Was, wenn du verschiedene Bildungswege, Karrierewechsel oder vielleicht sogar abgebrochene Ausbildungen hinter dir hast und dir nicht sicher bist, was du alles angeben sollst oder kannst? Hier gilt, dass du längere Stationen, die mehr als ein paar Monate betragen, eigentlich immer angeben solltest, um Lücken in deinem Lebenslauf zu vermeiden.

Waren Lücken vor einigen Jahren noch ein absolutes Tabu und wenn immer möglich zu vermeiden, so sieht dies heute allerdings anders aus: Gut begründete Lücken – zum Beispiel für ein Sabbatical, eine Weltreise, soziales Engagement oder eine Auszeit – werden heute von immer mehr Personalverantwortlichen als ein Zeichen von Individualität und nicht von Schwäche gesehen. Überleg dir aber gut, wie du solche Lücken begründest, damit du beim Bewerbungsgespräch nicht in Erklärungsnot kommst.

Abschluss im Lebenslauf richtig anführen 

Wenn es darum geht, wo du deine Ausbildung im Lebenslauf angeben solltest, dann kannst du das entweder vor oder nach dem Abschnitt mit der beruflichen Erfahrung machen. Welche Ausbildung du im Lebenslauf angeben solltest und was du weglassen kannst, ist jedoch schon etwas differenzierter zu betrachten. Dein kompletter schulischer Werdegang wäre etwas zu viel des Guten - die Grundschule kannst du also ruhig auslassen. Ob du die mittlere Reife angibst, hängt hingegen davon ab, ob du danach noch eine weiterführende schulische Ausbildung gemacht hast. Hast du an deine mittlere Reife eine Berufsausbildung, etwa in Form einer Lehre, angehängt, dann sollte dieser Abschluss als letzter im Lebenslauf stehen. Hast du dich allerdings dazu entschlossen, im Anschluss noch ein Abitur zu machen, dann ist dies dein höchster schulischer Abschluss und wird bei der Ausbildung im Lebenslauf statt der mittleren Reife genannt. 

Übrigens, während das Abitur in Österreich und in der Schweiz Matura genannt wird, gibt es in diesen beiden Ländern den Begriff „mittlere Reife” nicht. Das Schulsystem unterscheidet sich von Land zu Land und daher solltest du, wenn du dich in der Schweiz oder in Österreich bewirbst, deinen höchsten Schulabschluss auch entsprechend betiteln. Das kann die Matura sein oder der Abschluss einer berufsbildenden höheren Schule. Die Bezeichnungen variieren je nach Schultyp, werden aber eben nicht unter dem Oberbegriff „mittlere Reife” zusammengefasst. 

Auch in Sachen Universitäts- oder Hochschulstudium gibt es verschiedene Abschlüsse und so wird für die Zulassung zu einem Master-Studium beispielsweise ein Bachelor-Abschluss vorausgesetzt. Ist dies nicht der Fall, wird neben der Hochschulzugangsberechtigung der Abschluss einer fachspezifischen Berufsausbildung und anschließend mindestens vier Jahre Tätigkeit in einem für den Masterstudiengang relevanten Beruf verlangt. Wie dem auch sei, Fakt ist: Für die Ausbildung im Lebenslauf gilt es eben, immer den höchsten Abschluss anzugeben und dabei auf die im jeweiligen Land üblichen Bezeichnungen zu achten.

Tipp

Ausbildungen und Abschlüsse sollten mit den entsprechenden Zertifikaten belegt werden können. Scanne relevante Dokumente ein, um sie als PDF-Datei mit deiner Bewerbung mitzuschicken, wenn du dich per E-Mail bewirbst. Bei Bewerbungen auf dem Postweg schickst du Kopien der jeweiligen Zeugnisse mit. Die Originale solltest du stets aufbewahren, denn es handelt sich dabei um wichtige Dokumente.

Ausbildungen im Lebenslauf - richtig einbauen mit einer Lebenslauf-Vorlage

Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, was den Aufbau und die Struktur deines Lebenslaufs angeht, dann kannst du mit einem Muster arbeiten. Jobseeker bietet verschiedene Lebenslauf-Vorlagen, die du ganz einfach online bearbeiten kannst. Das heißt, du kannst sowohl deine persönlichen Daten als auch Ausbildung und beruflichen Werdegang in den von dir gewählten Muster-Lebenslauf eingeben und die Struktur so anpassen, wie es für dich am besten passt. Im Gegensatz zu einem Lebenslauf als Word-Datei sind hier bereits alle wichtigen Abschnitte vorgegeben, können aber auch verschoben oder gelöscht werden. Das hat den Vorteil, dass du dich auf den Inhalt konzentrieren kannst und dir keine großen Gedanken machen musst, ob du auch wirklich alle Punkte beachtet hast.

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