Lebenslauf ohne Berufserfahrung

Lebenslauf ohne Berufserfahrung

Für Berufseinsteiger und Uni-Absolventen ohne Berufserfahrung kann es eine Herausforderung sein, einen Lebenslauf zu erstellen, mit dem sie gute Aussichten auf Erfolg haben. Schließlich wird nichts im Arbeitsmarkt positiver bewertet als relevante Berufserfahrung. In diesem Artikel zeigen wir, mit welchen Tricks es auf ohne Berufserfahrung gelingt, einen überzeugenden Lebenslauf zu erstellen.

Zuerst einmal: Warum ist Berufserfahrung eigentlich so wichtig?

Es ist unbestritten, dass für Personaler und Arbeitgeber aussagekräftige Berufserfahrung zu den wichtigsten Aspekten gehört, auf welche sie bei Neuanstellungen achten. Denn Berufserfahrung vermittelt Personalern, dass ein Bewerber bereits praktische Erfahrungen gesammelt hat und seine fachlichen Qualifikationen nicht nur theoretischer Natur sind.

Zudem schärft relevante Berufserfahrung nicht nur fachliche Kompetenzen, sondern in besonderem Maß auch Soft Skills und Charaktereigenschaften wie Teamfähigkeit, Belastbarkeit und Verlässlichkeit.

In vielen Fällen ist deshalb relevante Berufserfahrung stärker zu gewichten als ein Studium oder eine Ausbildung – wobei wir hier relativieren müssen:

Warum es auch ohne Berufserfahrung geht

Es ist offensichtlich, dass jede Karriere irgendwann „von null“ beginnt; schließlich muss jeder zuerst einmal die Chance bekommen, praktische Berufserfahrung zu sammeln. Doch wie soll dies gelingen, wenn Personaler so stark auf Berufserfahrung achten?

In der Tat kämpfen viele Uni-Absolventen und Berufseinsteiger mit diesem Dilemma und so ist es in der Praxis für viele eine Herausforderung, den Berufseinstieg zu schaffen. Es gibt dabei aber einige Tipps und Strategien, die dabei helfen können, sich auch ganz ohne Berufserfahrung erfolgreich zu bewerben:

1. Stelleninserate, die explizit an Absolventen gerichtet sind

Die einfachste und für die meisten Berufseinsteiger erfolgreichste Strategie, ihren ersten Job zu „angeln“, ist, sich auf Stellen zu fokussieren, bei denen keine Berufserfahrung vorausgesetzt wird.

Auch wenn es solche Ausschreibungen in der heutigen kompetitiven Arbeitswelt scheinbar immer weniger gibt, so sollten Bewerber ohne Berufserfahrung dennoch unbedingt Augen und Ohren offen halten, um keine Gelegenheit zu verpassen.

Denn viele Unternehmen schreiben immer wieder Einstiegs- und Absolventenstellen aus, da sie durch das Anstellen von Absolventen einige Vorteile haben:

  • Berufseinsteiger sind „günstiger“ als Bewerber mit mehr Berufserfahrung.
  • Durch das Anstellen von Berufseinsteigern kann deren Karriere mitgeprägt und ein langfristiges Arbeitsverhältnis aufgebaut werden.
  • Absolventen bringen häufig einen „frischen Wind“ in ein Unternehmen, was gerade in modernen und dynamischen Branchen geschätzt wird.

2. Sich nicht vor überzogenen Anforderungen abschrecken lassen

Es ist heutzutage durchaus üblich, dass in Stelleninseraten mehr von Bewerbern gefordert wird, als Unternehmen tatsächlich von Bewerbern erwarten. Denn wer würde sich zum Beispiel schon auf ein unbezahltes Praktikum bewerben, bei dem mindestens 5 Jahre relevante Berufserfahrung vorausgesetzt wird? Wohl keiner.

Wer also auf der Suche nach einer geeigneten Stelle ist, der sollte sich durchaus auch auf Inserate bewerben, bei denen man nicht alle Anforderungen zu 100 % erfüllt. Schließlich geht es nicht darum, jedes Kriterium „abzuhaken“, sondern sich gegen andere Bewerber durchzusetzen.

Du darfst dich also durchaus auch auf Einstiegspositionen bewerben, für die eigentlich ein bis zwei Jahre Berufserfahrung erwartet werden – solange du damit rechnest, dass du vielleicht nicht gleich bei der ersten Bewerbung erfolgreich bist.

3. Persönliche Beziehungen nutzen

Ein weiterer Weg, der vielen Absolventen beim Berufseinstieg hilft, ist es, Bekanntschaften und persönliche Netzwerke zu nutzen. Dies kann zum Beispiel eine Anstellung beim Institut, an dem man studiert hat, oder eine Vermittlung durch einen Bekannten in eine Anstellung, sein.

Berufseinsteiger sollten dabei alle Kanäle sowie ihre Kreativität und Hartnäckigkeit nutzen, um irgendwie eine Chance auf erste Berufserfahrung zu bekommen (wobei es nicht in allen Branchen gleich schwer ist, den Berufseinstieg zu schaffen). Ist man einmal in der Berufswelt angekommen, so ist es meist viel einfacher, „den nächsten Schritt zu tun“ und sich beruflich weiterzuentwickeln.

Wie du deinen Werdegang auch ohne Berufserfahrung im besten Licht präsentierst

Nachdem du mehr über generelle Strategien für den Berufseinstieg erfahren hast, kommen wir jetzt zur Frage, wie du denn deinen Lebenslauf ohne Berufserfahrung am besten gestalten solltest. Auch hier gibt es einige Tipps und Tricks, die deinen Bewerbungserfolg maßgeblich erhöhen können:

1. Die Reihenfolge: Ausbildung vor Berufserfahrung

Wenn du einen tabellarischen Lebenslauf erstellst, wie das heutzutage üblich ist, dann solltest du auf die Reihenfolge der einzelnen Abschnitte in deinem Lebenslauf achten. Denn als Faustregel gilt: zuerst diejenigen Informationen angeben, die am Relevantesten sind.

Für Berufseinsteiger ohne Berufserfahrung macht es also Sinn, den Abschnitt „Ausbildung“ vor dem beruflichen Werdegang aufzuführen, da man hier mehr vorzuweisen hat.

Die zeitliche Anordnung der einzelnen Elemente innerhalb eines Abschnitts (zum Beispiel „Ausbildung“) solltest du dabei in umgekehrt chronologischer Reihenfolge wählen, da so z. B. deine relevantesten Ausbildungsstationen ganz oben in deinem Lebenslauf erscheinen.

2. Nebenjobs und Praktika richtig einsetzen

Weiter sehr hilfreich kann es sein, Praktika, Studenten- und Nebenjobs zielgerichtet im Lebenslauf einzusetzen. Auch wenn gerade Studentenjobs vielleicht nicht direkt fachlich für deine Wunschstelle sind, so kann doch jegliche Art von Berufserfahrung hilfreich sein und das eigene Bewerberprofil aufwerten.

Neben fachlich relevanten Praktika – die selbstverständlich den größten Mehrwert versprechen – können sich besonders Nebenjobs wie Nachhilfelehrer, Tutor oder Sporttrainer positiv in deinem Lebenslauf machen, da diese gewisse fachliche und soziale Kompetenzen vermitteln. Zudem zeigt einem Personaler jede Art von Berufserfahrung, dass ein Bewerber zumindest grundlegende Kenntnisse von der Arbeitswelt hat.

3. Mit weiteren Erfahrungen Kompetenzen und Skills untermauern

Ähnliches wie für Nebenjobs gilt auch für andere Erfahrungen wie Freiwilligenarbeit, Hobbys und Interessen: Diese können deinen Lebenslauf bereichern und dein Bewerberprofil interessanter machen, wenn du ansonsten neben deiner Ausbildung noch keine Berufserfahrung vorweisen kannst.

Achte hier aber darauf, dass deine Angaben ein möglichst positives und konsistentes Bild vermitteln, das in deinem Beruf geforderte Kompetenzen zeigt. In den meisten Berufen sind dabei soziale und kommunikative Fähigkeiten gefragt, weshalb sich Freiwilligenarbeit (z. B. in einem Verein) und soziales Engagement meist gut im Lebenslauf machen.

4. Einen Fähigkeiten-Lebenslauf verfassen

Eine weitere kreative Möglichkeit, deinen Werdegang im bestmöglichen Licht zu präsentieren, ist das Gestalten eines Fähigkeiten-Lebenslaufs. Diese eher moderne Lebenslauf-Art wird gerade in modernen und kreativen Berufen immer beliebter.

Im Gegensatz zum chronologischen sowie umgekehrt chronologischen Lebenslauf bist du beim Erstellen eines Fähigkeiten-Lebenslaufs nicht an ein starres Muster sowie eine streng chronologische Abfolge gebunden.

Du kannst deinen Lebenslauf – wie es der Name schon sagt – vielmehr nach deinen Fähigkeiten, Skills und Kompetenzen aufbauen. Dies macht es einfacher, fehlende Berufserfahrung mit anderen Angaben zu kompensieren.

5. Ein prägnantes persönliches Profil verfassen

Auch wenn das persönliche Profil in deutschen Lebensläufen noch nicht zum Standard gehört, so sollten gerade Berufseinsteiger unbedingt von diesem „Tool“ Gebrauch machen. Denn das persönliche Profil gibt die Möglichkeit, seinem Lebenslauf einen individuellen Stempel aufzudrücken und seine persönliche Eignung und Motivation überzeugend zu präsentieren. So kann es leichter fallen, sich auch ohne Berufserfahrung gegen andere Bewerber durchzusetzen.

Tipp

Gerade wenn du ohne Berufserfahrung noch einen relativ „mageren“ Werdegang vorweisen kannst, solltest du Wert auf eine gute Gestaltung und Formatierung deines Lebenslaufs legen. Durch das richtige Layout kannst du zum Beispiel sicherstellen, dass deine (wenigen) Angaben attraktiv dargestellt und über eine ganze A4-Seit verteilt werden. Falls du hierbei Hilfe brauchst, solltest du Gebrauch von Vorlagen oder professionellen Lebenslauf-Generatoren machen.

Fazit: Es gibt einige Tricks, um einen Lebenslauf ohne Berufserfahrung attraktiver zu gestalten

Ob es die Reihenfolge und der Fokus der Angaben im Lebenslauf oder dessen Grundstruktur ist: Es gibt einige Dinge, die dabei helfen können, den eigenen Werdegang im besten Licht darzustellen – auch ganz ohne Berufserfahrung. Am wichtigsten ist es, sein Bewerberprofil mit möglichst relevanten Angaben zu bereichern und so einen möglichen Arbeitgeber von seinen Kompetenzen zu überzeugen.

Verschaffe dir einen Vorteil

Sorge dafür, dass deine Bewerbungen aus der Masse herausstechen.