Reihenfolge im Lebenslauf

Reihenfolge im Lebenslauf

Viele Bewerber fragen sich, wie sie ihren Lebenslauf am besten aufbauen sollten: in klassischer chronologischer Reihenfolge, umgekehrt chronologisch oder noch besser modern nach Fähigkeiten sortiert? Auch stellt sich die Frage, in welcher Reihenfolge die verschiedenen Abschnitte im Lebenslauf angeordnet werden sollten. In diesem Artikel nehmen wir genau unter die Lupe, welche Möglichkeiten zum Aufbau eines Lebenslaufs existieren und welche Reihenfolge am geeignetsten ist.

Was mit der Reihenfolge im Lebenslauf gemeint ist

Bevor wir uns in den Inhalt dieses Artikels „stürzen“, müssen wir kurz festhalten, was wir eigentlich mit der Reihenfolge im Lebenslauf genau meinen – es gibt nämlich zwei verschiedene Ebenen:

  1. Die zeitliche Abfolge innerhalb von Abschnitten: also die Frage, ob man zuerst mit der ältesten oder aktuellsten Angabe beginnen sollte.
  2. Die Reihenfolge der unterschiedlichen Abschnitte und Inhalte im Lebenslauf: also in welcher Reihenfolge die Lebenslauf-Elemente wie Persönliche Angaben, Berufserfahrung, Ausbildung, etc. aufgebaut werden sollten.

Der Lebenslauftyp bestimmt (teilweise) die Reihenfolge

Wenn es darum geht, die richtige Reihenfolge für seinen Lebenslauf zu wählen, muss man die verschiedenen Lebenslaufarten kennen. Denn diese bestimmen zu einem Teil, wie ein Lebenslauf klassischerweise aufgebaut ist und welchen Gestaltungsspielraum man innerhalb der vorgegebenen Struktur noch hat.

Die wichtigsten Elemente eines Lebenslaufs

Unabhängig von deren Reihenfolge gehören die folgenden Elemente typischerweise in einen klassischen Lebenslauf:

Bei klassischen Lebensläufen optional, aber bei einem modernen Fähigkeiten-Lebenslauf wichtig, sind zudem die folgenden Elemente:

Der chronologische Lebenslauf

Lange Zeit als der Standardlebenslauf galt der chronologische Lebenslauf. Dieser wird – wie es der Name schon sagt – chronologisch aufgebaut. Das bedeutet, dass alle Angaben beim ältesten Datum beginnen und dann zu den neueren Stationen übergehen.

Ein solcher Aufbau hat zweifellos seine Vorteile, da ein chronologischer Lebenslauf durch seine klare Struktur und logische Abfolge gut lesbar ist, was Personaler sehr schätzen. Gerade für formelle Bewerbungen bewährt sich der chronologische Lebenslauf nach wie vor – auch wenn er mittlerweile von den anderen Lebenslaufarten in den Schatten gestellt wird.

Zu beachten gibt es, dass bei einem klassischen chronologischen Lebenslauf durchaus gewisse Strukturen üblich sind, was du merken wirst, wenn du mit Lebenslauf-Vorlagen oder einem Lebenslauf-Generator arbeitest. So solltest du nicht frei Abschnitte und Überschriften erfinden, sondern dich an üblichen Standards orientieren.

Aber: Während ein chronologischer Aufbau zwar festlegt, in welcher zeitlichen Abfolge die verschiedenen Stationen innerhalb eines Abschnitts angeordnet werden, so gibt es bei der Reihenfolge der verschiedenen Lebenslauf-Elemente durchaus noch Gestaltungsspielraum.

Ob du zum Beispiel den Abschnitt „Berufserfahrung“ dem Teil „Ausbildung“ vorziehst, ist ganz alleine deine Entscheidung und hängt nicht mit der Frage zusammen, ob du einen chronologischen Aufbau wählst oder nicht.

Der umgekehrt chronologische Lebenslauf

Sehr ähnlich wie der chronologische Lebenslauf ist der umgekehrt chronologische (oder achronologische) Lebenslauf. Dieser unterscheidet sich vom grundlegenden Aufbau und der Art nicht vom chronologischen Lebenslauf, sondern hat lediglich die Eigenheit, dass innerhalb eines Abschnitts die Stationen absteigend vom aktuellsten Datum aufgeführt werden.

Es geht hier also wiederum nicht um die Frage, ob zum Beispiel deine Ausbildung vor oder nach der Berufserfahrung hingehört, sondern alleine um die zeitliche Anordnung der einzelnen Angaben.

Der umgekehrt chronologische Lebenslauf ist mittlerweile die beliebteste Lebenslaufart, denn viele Personaler schätzen es, zuerst die aktuellsten Stationen eines Bewerbers zu Gesicht zu bekommen.

Der Fähigkeiten-Lebenslauf

Der dritte beliebte Lebenslauftyp ist der nach Fähigkeiten gegliederte Lebenslauf. Dieser hat im Gegensatz zu den bereits genannten Lebenslaufarten keinen starren Aufbau und gliedert sich vielmehr nach den eigenen Kompetenzen als einem chronologischen Werdegang.

Hier ist die Frage nach der Reihenfolge der verschiedenen Lebenslauf-Elemente am spannendsten, da es viel mehr Gestaltungsspielraum gibt. Ein möglicher Aufbau für einen Fähigkeiten-Lebenslauf könnte zum Beispiel so aussehen (wobei die Anordnung der Abschnitte flexibel ist):

  • Persönliche Angaben
  • Persönliches Profil
  • Kompetenzen & Fähigkeiten
  • Leistungen & Errungenschaften
  • Berufserfahrung
  • Ausbildung
  • Ambitionen

Beim Fähigkeiten-Lebenslaugf gibt es viele Möglichkeiten, den Aufbau individuell zu gestalten und optimal nach den eigenen Stärken zu richten.

Mit dieser Grundregel wählst du die richtige Reihenfolge

Nachdem wir gesehen haben, dass es verschiedene Lebenslauf-Elemente sowie unterschiedliche Möglichkeiten zur zeitlichen Anordnung gibt, möchten wir nun etwas Klarheit in die möglicherweise aufkommende Verwirrung bringen.

Denn auch wenn das Ganze jetzt etwas chaotisch erscheint, so gibt es doch eine wichtige Grundregel, welche dir deine Entscheidungen wesentlich einfacher macht:

  • Bei Aufbau und Reihenfolge solltest du dich stets nach der Relevanz der Inhalte richten. Je relevanter eine Angabe, desto früher sollte sie ein Personaler sehen und desto weiter vorne im Lebenslauf sollte sie aufgeführt sein.

Diese Regel kannst du sowohl auf die zeitliche Abfolge als auch die Reihenfolge der Abschnitte in deinem Lebenslauf anwenden. Damit du dies verstehst, sind hier zwei Beispiele:

1. Lebenslauf als Quereinsteiger

Falls du dich für einen Karrierewechsel entschieden hast, so macht es wohl Sinn, dich bei der Gestaltung deines Lebenslaufs mehr auf deine Kompetenzen und Skills als auf deinen beruflichen Werdegang oder deine Ausbildung zu fokussieren. Schließlich sind sowohl deine Berufserfahrung als auch deine Ausbildung nicht optimal auf deine Wunschstelle zugeschnitten. Was kannst du also tun?

Eine Möglichkeit ist, einen Fähigkeiten-Lebenslauf zu erstellen, bei dem du deine Kompetenzen und Ambitionen ins Zentrum stellen kannst – deine Berufserfahrung und Ausbildungen kannst du immer noch als Randnotiz gegen Ende des Lebenslaufs aufführen (oder gewisse relevante Erfahrungen selektiv erwähnen).

Falls du dennoch einige Weiterbildungen und vielleicht sogar erste Berufserfahrung im neuen Bereich sammeln konntest, so kannst du dich vielleicht auch für einen umgekehrt chronologischen Lebenslauf entscheiden, in dem du deine letzten (relevanten) Erfahrungen in Szene setzt.

2. Bewerbung auf eine Führungsrolle in der öffentlichen Verwaltung

Bist du ein erfahrener Fachexperte mit viel Berufserfahrung und möchtest du dich auf eine Stelle in einem eher traditionellen Bereich wie der öffentlichen Verwaltung bewerben? Dann solltest du bei deinem Lebenslauf keine Experimente machen, sondern dich an einem klassischen Lebenslaufaufbau orientieren.

Hierzu eignet sich ein umgekehrt chronologischer Lebenslauf besonders, wo deine letzten Berufsstationen herausgestrichen werden, am besten. Da du bereits über viel aussagekräftige Berufserfahrung verfügst, solltest du zudem den Abschnitt „Berufserfahrung“ den Angaben über deine Ausbildung vorziehen (im Falle eines Absolventen oder Berufseinsteigers wäre dies genau umgekehrt).

Fazit: Die Reihenfolge im Lebenslauf ist nicht in Stein gemeißelt

Dass es verschiedene Möglichkeiten zum Aufbauen eines Lebenslaufs gibt, kann zwar zu Überforderung führen, sollte aber vielmehr als Chance verstanden werden, einen prägnanten und individuellen Lebenslauf zu erstellen.

Denn auch wenn du dich unbedingt an üblichen Standards orientieren solltest, so gibt es doch die Möglichkeit, relevante Inhalte ins Zentrum zu stellen und so dein Bewerberprofil aufzuwerten. Diese gestalterische Freiheit solltest du unbedingt nutzen, um deinen Bewerbungserfolg zu steigern.

Verschaffe dir einen Vorteil

Sorge dafür, dass deine Bewerbungen aus der Masse herausstechen.