Reihenfolge und Aufbau Lebenslauf
Von Jobseeker, Redaktionsteam • Zuletzt aktualisiert am 27. Mai 2024

Reihenfolge und Aufbau Lebenslauf

Wenn es darum geht, einen neuen Job zu finden, fragen sich viele Bewerber, wie sie ihren Lebenslauf am besten aufbauen sollten: Gehören die beruflichen Stationen ebenso wie die Ausbildung in klassischer chronologischer Reihenfolge, umgekehrt chronologisch oder noch besser modern nach Fähigkeiten sortiert? Welche Informationen müssen bei den Berufserfahrungen erwähnt werden, damit der Leser auf einen Blick erkennen kann, ob der Kandidat geeignet ist oder nicht? Wie soll die perfekte Gliederung aussehen und in welcher Reihenfolge gehört der Inhalt im Lebenslauf angeordnet?

Was mit Lebenslauf-Aufbau und Reihenfolge gemeint ist

Bevor wir uns in den Inhalt dieses Artikels „stürzen“, wollen wir klären, was eigentlich mit der Reihenfolge im Lebenslauf genau gemeint ist – es gibt nämlich zwei verschiedene Ebenen:

  1. Die Reihenfolge der unterschiedlichen Abschnitte und Inhalte im Lebenslauf – dazu gehören persönliche Angaben, berufliche Erfahrungen und Kenntnisse, Ausbildung und so weiter.
  2. Die zeitliche Abfolge innerhalb von Abschnitten, also die Frage, ob man zuerst mit der am weitesten zurückliegenden oder mit der aktuellsten Angabe beginnen sollte.
  3. Es gibt noch eine dritte Möglichkeit, nämlich den funktionalen Lebenslauf. Er ist so strukturiert, dass wichtige Kompetenzen, Qualifikationen, Tätigkeiten, Erfahrungen und Erfolge zusammengefasst dargestellt werden. Diese Art der Vita verzichtet auf eine klar strukturierte, separate Darstellung der beruflichen Stationen.

Die verschiedenen Elemente eines Lebenslaufs

Unabhängig davon, in welcher Reihenfolge sie angegeben werden, gehören die folgenden Elemente typischerweise in einen klassischen Lebenslauf:

  • Persönliche Angaben 
  • Optional: Kurzprofil
  • Berufserfahrung
  • Ausbildung
  • Kompetenzen

Bei klassischen Lebensläufen optional, aber bei einem modernen Fähigkeiten-Lebenslauf wichtig sind zudem die folgenden Elemente:

  • Kompetenzen und Fähigkeiten
  • Leistungen und Errungenschaften

Die Art des Lebenslaufs bestimmt dabei die Reihenfolge und je nachdem, für welche Art du dich entscheidest, solltest du auch die passende Struktur wählen. Verschiedene Lebenslauf-Muster geben eine gute Idee davon, was wo hingehört und wie du den Inhalt am besten gliederst. Die Lebenslauf-Vorlagen auf Jobseeker sind zudem bereits in einzelne Abschnitte unterteilt, die du an deine Situation und den gewünschten Job anpassen kannst. 

Persönliche Daten

Die persönlichen Daten gehören in jeden Lebenslauf. Wichtig sind vor allem die Kontaktdaten, da sie Aufschluss über deine Erreichbarkeit geben. Achte darauf, dass du eine gültige und seriös klingende E-Mail-Adresse angibst und dass sich bei der Telefonnummer keine Zahlendreher einschleichen. Es wäre fatal, wenn du aufgrund eines Achtsamkeitsfehlers nicht erreichbar wärst.

Kurzprofil

Im deutschen Sprachraum ist das Kurzprofil noch nicht sehr weit verbreitet, doch du kannst damit in kurzer und knapper Form erläutern, weshalb du der geeignete Kandidat für die angestrebte Stelle bist und mit welchen Erfahrungen du dich von anderen Bewerbern abhebst. Das Konzept des Kurzprofils kommt ursprünglich aus den USA und es findet direkt nach den persönlichen Angaben seinen Platz. 

Berufserfahrung

Deine berufliche Erfahrung kann ausschlaggebend sein und gehört daher in den Lebenslauf. Wenn du bereits über langjährige Erfahrung verfügst, solltest du dich für eine umgekehrt chronologische Auflistung entscheiden, während bei Berufseinsteigern eine chronologische Reihenfolge sinnvoller sein kann. Weniger wichtig ist eine detaillierte Darstellung der bisherigen Erfahrungen im funktionalen Lebenslauf, da hier Kompetenzen, Kenntnisse und Erfahrungen im Vordergrund stehen. 

Ausbildung

Die Ausbildung ist ebenso wie die Berufserfahrung ein wichtiger Punkt in der Vita. Wenn du noch keine oder nur wenig praktische Erfahrung mitbringst, dann sollte die Ausbildung im Zentrum stehen und in chronologischer Reihenfolge genannt werden. Je länger du im Berufsleben stehst, desto wichtiger werden deine praktischen Erfahrungen und entsprechend kannst du diese vor den Abschnitt mit der Ausbildung stellen.

Fähigkeiten und Kompetenzen

Hier unterscheidet man zwischen den sogenannten Hard Skills – das sind die erlernten Fähigkeiten – und den Soft Skill, nämlich den Kompetenzen und Eigenschaften, die eine Person mitbringt. Persönliche Eigenschaften können ein Profil abrunden und sind im modernen Arbeitsalltag zunehmend wichtig.

Ist die Reihenfolge der einzelnen Abschnitte im Lebenslauf wichtig?

Die Reihenfolge der einzelnen Abschnitte hängt nicht zuletzt davon ab, für welche Art des Lebenslaufs du dich entscheidest. Allerdings solltest du dich auch nach der Relevanz der Informationen richten, wenn es um die passende Struktur für deinen Werdegang geht. 

Je relevanter eine Angabe, desto früher sollte sie ein Personaler sehen und desto weiter vorne im Lebenslauf sollte sie aufgeführt sein. Das ist auch einer der Gründe, weshalb das Kurzprofil sich immer größerer Beliebtheit erfreut: Hier hast du die Möglichkeit, in maximal zwei bis drei Zeilen die wichtigsten Punkte aus deiner Vita zusammenzufassen und sie an prominenter Stelle auf der ersten Seite des Lebenslauf zu platzieren. 

Übrigens folgt nicht nur die Vita, sondern auch das Bewerbungsschreiben einer bestimmten Struktur. Wenn du dir unsicher hinsichtlich Aufbau und Formulierung bist, findest du auf Jobseeker verschiedene Bewerbungsschreiben-Beispiele, die du als Inspiration nutzen kannst.

Expertentipp:

Die Entscheidung, welche Art von Lebenslauf mit welcher Reihenfolge du wählst, sollte nicht wahllos getroffen werden. Für Bewerber bei einem traditionellen Arbeitgeber ist eine klassisch chronologische Reihenfolge mitunter zielführender als eine antichronologische oder nach Fähigkeiten sortierte Vita. Manchmal wird sogar in der Stellenanzeige explizit darauf hingewiesen, welche Art des Lebenslaufs gewünscht wird.

Chronologische Struktur

Wie der Name schon sagt, werden hier alle beruflichen Stationen ebenso wie die Ausbildung in chronologischer Reihenfolge aufgelistet. Ein solcher Aufbau hat zweifellos seine Vorteile, da ein chronologischer Lebenslauf durch seine klare Struktur und logische Abfolge gut lesbar ist, was Personaler sehr schätzen. 

Diese Art des Lebenslaufs folgt einer tabellarischen Form mit fest vorgegebenen Abschnitten. Du solltest dich an die etablierte oder in einem Muster vorgegebene Reihenfolge halten und Abschnitte und Überschriften nicht einfach frei erfinden, sondern dich an üblichen Standards orientieren. Sieh dir die verschiedenen Lebenslauf-Beispiele auf Jobseeker an, wenn du dir nicht sicher bist, wie du deine Abschnitte in einer tabellarischen Vita gliedern solltest. 

Chronologische und umgekehrt chronologische Reihenfolge

Wenn du einen chronologischen Lebenslauf schreiben möchtest, hast du die Wahl, entweder klassisch mit den am weitesten zurückliegenden Erfahrungen zu beginnen oder deine Angaben in umgekehrt chronologischer Reihenfolge aufzulisten. Diese zweite Form setzt sich immer mehr durch, da die zuletzt gemachten Erfahrungen meistens die größte Relevanz haben und daher an erster Stelle stehen sollten. 

Der klassische chronologische Lebenslauf, der lange Zeit als Standard im deutschen Sprachraum galt, hat nach wie vor seine Berechtigung. Er ermöglicht einen klaren Überblick über die berufliche Entwicklung des Bewerbers und eignet sich, um Fortschritte in der akademischen Laufbahn, Publikationen und Forschungsprojekte zu dokumentieren. Daher sollte er in folgenden Fällen gewählt werden:

  • Bei Ämtern und Behörden 
  • Bei traditionellen Bürojobs
  • Akademische und Forschungsstellen

Im Gegensatz dazu eignet sich die umgekehrt chronologische Reihenfolge, wenn die zuletzt gemachten Erfahrungen im Vordergrund stehen sollten. Das macht in kreativen und projektbasierten Berufen genauso viel Sinn wie bei Bewerbern, die sich etwa auf eine Führungsrolle bewerben und mit ihren bisherigen Erfahrungen punkten wollen.

Funktionaler Lebenslauf

Eine weitere beliebte Form des Lebenslaufs, die immer beliebter wird, orientiert sich an einer nach den eigenen Fähigkeiten gegliederten Struktur. Diese Art, den Werdegang darzustellen, hat keinen starren Aufbau und orientiert sich vielmehr an den eigenen Kompetenzen, Kenntnissen, Fähigkeiten und Soft Skills als an einer chronologischen Auflistung der bisherigen Stationen. Diese Form eignet sich mitunter, wenn du Lücken im Lebenslauf hast.

Ein möglicher Aufbau für einen Fähigkeiten-Lebenslauf könnte zum Beispiel wie folgt aussehen, wobei die Anordnung der Abschnitte flexibel ist:

  • Persönliche Angaben 
  • Persönliches Profil
  • Kompetenzen & Fähigkeiten
  • Leistungen & Errungenschaften
  • Berufserfahrung 
  • Ausbildung
  • Ambitionen

Beim funktionalen oder Fähigkeiten-Lebenslaugf gibt es viele Möglichkeiten, den Aufbau individuell zu gestalten und optimal nach den eigenen Stärken zu richten. Wenn du dir nicht sicher bist, welche Art für dich persönlich am besten passt, kannst du dir verschiedene Lebenslauf-Beispiele ansehen oder zu den Themen Lebenslauf und Bewerbungsschreiben die einzelnen Artikel auf Jobseeker durchstöbern, um dich weiter inspirieren zu lassen. 

Unabhängig davon, welche Struktur du schlussendlich wählst, solltest du dich stets nach der Relevanz der Informationen richten. Je relevanter eine Angabe, desto früher sollte sie ein Personaler sehen und desto weiter vorne im Lebenslauf sollte sie aufgeführt sein. Diese Regel kannst du sowohl auf die zeitliche Abfolge als auch die Reihenfolge der Abschnitte in deinem Lebenslauf anwenden. 

Egal, welche Form des Lebenslaufs du wählst, du solltest darauf achten, dass die wichtigsten Informationen enthalten sind und diese in einer übersichtlichen und gut lesbaren Form präsentieren. 

Fazit: Die Reihenfolge im Lebenslauf ist nicht in Stein gemeißelt

Dass es verschiedene Arten gibt, einen Lebenslauf zu strukturieren und aufzubauen, kann auf den ersten Blick etwas verwirrend erscheinen. Die einzelen Optionen sollten aber vielmehr als Chance verstanden werden, da sie dir einen gewissen Gestaltungsspielraum lassen.

Denn auch wenn du dich unbedingt an üblichen Standards orientieren solltest, so hast du doch die Möglichkeit, relevante Inhalte ins Zentrum zu stellen und so deine Bewerbung aufzuwerten. Diese gestalterische Freiheit solltest du unbedingt nutzen, wenn du dich als Kandidat vom Wettbewerb abheben und Erfolg bei der Suche nach einem neuen Job haben möchtest. Achte außerdem darauf, dass du ein Design wählst, das zu dir und zur angestrebten Stelle beziehungsweise zum Unternehmen passt.

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