Umgekehrt chronologischer Lebenslauf

Umgekehrt chronologischer Lebenslauf

Der umgekehrt chronologische Lebenslauf gehört mittlerweile zum Standard und wer im Internet nach Lebenslauf-Vorlagen sucht, der wird vielfach diese Lebenslauf-Art vorfinden. Doch was steckt hinter dem umgekehrt chronologischen Lebenslauf, welche Alternativen gibt es und worauf sollte man beim Verfassen eines solchen Lebenslaufs achtgeben? All das erfährst du in diesem Artikel.

Was ist ein umgekehrt chronologischer Lebenslauf?

Umgekehrt chronologischer vs. tabellarischer Lebenslauf

Der umgekehrt chronologische (manchmal auch als anti- oder achronologisch bezeichnete) Lebenslauf ist in der Karriere- und Bewerbungswelt in aller Munde. Nicht nur hat er sich bei Bewerbern zur Standardwahl gemausert, auch Personaler schätzen dieses Lebenslauf-Format ungemein (mehr dazu gleich). Doch was ist eigentlich mit einem umgekehrt chronologischen Lebenslauf gemeint?

Der umgekehrt chronologische Lebenslauf gehört zur Klasse der tabellarischen Lebensläufe, welche einen Gegensatz zu den heute unüblich gewordenen ausführlichen, respektive ausformulierten Lebensläufen bilden (viele Bewerber wissen heute gar nicht mehr, dass es auch diese ausgeschriebene Lebenslaufform gibt).

Bei einem tabellarischen Lebenslauf werden sämtliche Angaben möglichst kompakt und in übersichtlicher tabellarischer Form dargestellt, sodass Personaler schnell alle wichtigen Informationen herauslesen können.

Umgekehrt chronologischer vs. chronologischer Lebenslauf

Der umgekehrt chronologische Lebenslauf steht dabei im Gegensatz zum chronologischen Lebenslauf, auch wenn er mit diesem – als tabellarischer Lebenslauf – viele Gemeinsamkeiten teilt. Im Folgenden liegen die Unterschiede:

  • Beim umgekehrt chronologischen Lebenslauf werden sämtliche Lebensstationen – sei es Berufserfahrung oder Ausbildung – in zeitlich umgekehrter (also antichronologischer) Reihenfolge ausgelistet.
  • Das bedeutet, dass aktuelle Erfahrungen zuerst erscheinen und frühere Stationen erst weiter unten aufgeführt werden.
  • Diese zeitliche Anordnung betrifft in erster Linie die Reihenfolge von Elementen innerhalb eines Abschnitts (z. B. Berufserfahrung). Alle Elemente sollten hier also in umgekehrt chronologischer Abfolge geordnet sein.
  • In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, auch die einzelnen Lebenslaufabschnitte nach dieser Logik zu ordnen Sprich: zuerst die (aktuellere) Berufserfahrung und erst dann die (zeitlich weiter zurückliegende) Ausbildung. Diese Praxis ist aber optional bei einem umgekehrt chronologischen Lebenslauf.

Tipp

Die Grundstruktur des chronologischen und umgekehrt chronologischen Lebenslaufs ist prinzipiell gleich: Nach dem Titel kommen persönliches Profil sowie persönliche Angaben und dann die weiteren Abschnitte Ausbildung, respektive Berufserfahrung, sowie weitere Abschnitte wie Weiterbildungen, Fähigkeiten, etc. Wer Hilfe beim Aufbau seines Lebenslaufs braucht, kann zum Beispiel die Unterstützung eines Lebenslauf-Generators in Anspruch nehmen.

Was sind die Vorteile des umgekehrt chronologischen Lebenslaufs?

Wir haben bereits erwähnt, dass der umgekehrt chronologische Lebenslauf als tabellarischer Lebenslauf einige Vorteile bietet:

  • Er ist kompakt und bietet mehr Platz für Informationen (im Gegensatz zum ausführlichen Lebenslauf). Wir empfehlen nämlich, deinen Lebenslauf auf maximal 2 A4-Seiten zu begrenzen.
  • Er ist visuell einfacher und schneller lesbar durch seine klare Gliederung und übersichtliche Gestaltung.
  • Trotz der vorgegebenen Grundstruktur bieten tabellarische Lebensläufe viel Gestaltungsspielraum.
  • Die Erstellung eines tabellarischen Lebenslaufs ist gerade mit Vorlagen im Internet oder einem Lebenslauf-Generator sehr intuitiv und einfach.

Das sind die Vorteile, die sowohl chronologische als auch umgekehrt chronologische Lebensläufe bieten. Doch wie hebt sich der umgekehrt chronologische gegenüber seinem Gegenüber dem chronologischen Lebenslauf ab?

  • Der größte Vorteil liegt darin, dass beim umgekehrt chronologischen Lebenslauf aktuelle Informationen zuerst aufgeführt werden. Diese sind in vielen Fällen relevanter und aussagekräftiger als ältere Stationen.
  • Personaler schätzen es, die aktuelle Situation eines Bewerbers auf einen Blick zu erfassen und sich erst dann in den Werdegang vorzutasten. So müssen sie nicht dutzende Male irrelevante Ausbildungsstationen oder Einstiegsjobs durchscannen, sondern sehen sofort, wo ein Bewerber momentan steht.
  • Der umgekehrt chronologische Lebenslauf wird heutzutage als moderner wahrgenommen, während der chronologische Lebenslauf häufig als etwas „verstaubt“ oder altmodisch abgestempelt wird.

Für wen eignet sich der umgekehrt chronologische Lebenslauf?

Wir haben also gesehen, dass der umgekehrt chronologische Lebenslauf vor allem dadurch besticht, dass er aktuelle – und in den meisten Fällen relevantere – Informationen zuerst zeigt und zudem als moderne Variante gilt.

Der Lebenslauftyp eignet sich deshalb praktisch für jeden Bewerber und man kann damit nur wenig falsch machen. Besonders vorteilhaft ist der umgekehrt chronologische Lebenslauf in folgenden Situationen:

  • Du hast bereits Berufserfahrung und suchst nach einer neuen Stelle. Da deine aktuelle oder letzte Position relevant für deine Bewerbung ist, macht es Sinn, dass diese Angabe möglichst weit oben in deinem Lebenslauf erscheint.
  • Wenn du kürzlich einen Quereinstieg gewagt hast und nach deiner ersten Karriere eine zusätzliche Ausbildung absolviert hast, ist es ratsam, dass diese Angabe im Lebenslauf noch vor den Informationen zu deinem „alten“ Beruf erscheint.

Alternativen zum umgekehrt chronologischen Lebenslauf und wann diese sinnvoll sind

Der umgekehrt chronologische Lebenslauf ist – auch wenn er heutzutage praktisch als Standard gilt – auf keinen Fall ein „Allheilmittel“. Es gibt durchaus Situationen und Werdegänge, für die sich eine alternative Lebenslauf-Art besser eignet:

Rückbesinnung auf den alten Beruf

Nach einer berufliche Umorientierung und einigen Jahren Berufserfahrung möchtest du dich wieder auf deine ursprüngliche Karriere zurückbesinnen. Dann ist deine erste Ausbildung sowie deine damalige Berufserfahrung wohl relevanter für deine Bewerbung als deine zeitlich weniger weit zurückliegenden Stationen. Entsprechend ist ein chronologischer Lebenslauf wohl besser geeignet, da er relevante Informationen weiter oben in deinem Lebenslauf zeigt.

Traditionelle Berufe

Es gibt durchaus Branchen, die mit der Zeit etwas stehen geblieben sind und sich nach wie vor nach traditionellen Strukturen und Kommunikationsformen richten. Das können zum Beispiel Berufe mit traditionell verankerten Karrierewegen sein wie z. B. in der Politik, der öffentlichen Verwaltung oder in internationalen Großkonzernen. Hier sind chronologische Lebensläufe häufig noch weit verbreitet, weshalb du dir vor der Bewerbung überlegen solltest, welchen Lebenslauf-Typ du am besten wählst.

Lebenslauflücken und kreative Branchen

Während früher der chronologische Lebenslauf als Standard galt, so ist es heute der umgekehrt chronologische. Daneben gibt es aber noch eine dritte Lebenslauf-Form, die immer beliebter und häufiger verwendet wird: der Fähigkeiten-Lebenslauf.

Hierbei wird der eigene Lebenslauf nicht streng chronologisch (oder umgekehrt chronologisch) aufgebaut, sondern vielmehr nach den eigenen Fähigkeiten und Qualifikationen gegliedert. Relevante Berufs- und Ausbildungsstationen werden dann thematisch und situativ passend eingeordnet.

Diese Lebenslauf-Form findet zunehmend Verbreitung in kreativen und modernen Branchen, wo traditionelle Ausbildungswege und Qualifikationen eine weniger wichtige Bedeutung haben. Vielmehr stehen dabei individuelle Fähigkeiten und Skills im Zentrum. Ein solcher Fähigkeiten-Lebenslauf kann sich auch für Leute eignen, die über einen etwas „chaotischeren“ Werdegang mit vielen Richtungswechseln und Lebenslauflücken haben.

Fazit: Der umgekehrt chronologische Lebenslauf ist ein moderner Allrounder

Von den wenigen besprochenen Ausnahmen einmal abgesehen, ist der umgekehrt chronologische Lebenslauf zurecht der Standard-Lebenslauf unserer Zeit: Er kann flexibel gestaltet werden und eignet sich in der heutigen schnelllebigen Berufswelt meist am besten, den eigenen Werdegang prägnant und modern zu präsentieren.

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