Perfekten Lebenslauf für die Schweiz erstellen

Lebenslauf für die Schweiz

Andere Länder, andere Sitten: Auch wenn sich die Schweiz rein sprachlich und kulturell nicht großartig von Deutschland unterscheiden mag, gibt es doch Besonderheiten, die es zu beachten gilt, wenn du dich dort auf die Suche nach einem neuen Job machst. Das trifft auf alle Aspekte des Lebens sowie des beruflichen Alltags zu. Was das in Sachen Bewerbung bedeutet und was du bedenken solltest, wenn du dich für eine Stelle in der Schweiz bewirbst, das sehen wir uns in diesem Artikel genauer an.

Wie sieht ein Lebenslauf in der Schweiz aus?

Prinzipiell ähneln die Unterlagen, die du für eine Bewerbung in der Schweiz brauchst, jenen in Deutschland. Es kommt natürlich darauf an, in welchem Teil der Schweiz du dich bewirbst: Befindet sich das Unternehmen zum Beispiel in Genf oder im Wallis, dann wird die Sprache im Unternehmen vermutlich Französisch sein und entsprechend solltest du dich auf Französisch bewerben. Dasselbe in Grün gilt für Lugano und das Tessin, wo der Alltag – und vermutlich auch das Vorstellungsgespräch – auf Italienisch abläuft. 

Bei Bewerbungen im deutschsprachigen Teil der Schweiz wird es einfacher und du kannst dich an den Vorlagen für einen deutschen Lebenslauf orientieren. Aufbau und Struktur unterscheiden sich hier nicht und auch wenn im Alltag ein für deutsche Ohren teils schwer verständliches Schweizerdeutsch gesprochen wird, gilt: Schriftliche Unterlagen werden auf Hochdeutsch verfasst. Etwas Vorsicht ist dabei aber dennoch geboten, vor allem, was die Rechtschreibung betrifft, denn in der Schweiz gibt es beispielsweise kein ß und es wird nur ss verwendet. Auch einige Wörter unterscheiden sich, sodass die Bewerbungsunterlagen hier als „Bewerbungsdossier” bekannt sind.

Was kommt in einen Lebenslauf Schweiz?

Der Aufbau und Inhalt eines Lebenslaufs in der Schweiz folgt mehr oder weniger demselben Muster wie in Deutschland und Österreich. Neben den persönlichen Angaben erwarten Arbeitgeber beziehungsweise Personaler präzise und aussagekräftige Informationen zu 

  • Ausbildung
  • Berufserfahrung
  • Fähigkeiten

Für jeden der hier genannten Punkte solltest du einen eigenen Abschnitt erstellen. Optional kannst du in eigenen Bereich zudem Interessen und Hobbys angeben, achte allerdings darauf, dass du damit nicht den Rahmen von zwei DIN A4-Seiten sprengst. Alle Informationen sollten dabei möglichst lückenlos und einheitlich in Form einer tabellarischen Auflistung dargestellt werden. In Sachen Reihenfolge wird die umgekehrt chronologische Auflistung bevorzugt, sodass deine letzte Erfahrung an erster Stelle steht. 

Bei den Fähigkeiten liegt ein Augenmerk auf deinen sprachlichen Kenntnissen. Kommst du aus dem Ausland, verstehst aber Schweizerdeutsch, dann solltest du das ebenso angeben wie weitere Sprachkenntnisse. Je nach Kanton beziehungsweise Region sind gewisse Fremdsprachenkenntnisse nicht nur vorteilhaft, sondern unerlässlich – welche das sind, findest du in der Regel heraus, wenn du die Stellenanzeige genau studierst. 

Anders als in Deutschland kommt der Lebenslauf Schweiz ohne Unterschrift aus. Auch Angaben zu Datum und Ort sind nicht erforderlich. Was du hingegen nicht vernachlässigen solltest, ist ein professionelles Bewerbungsfoto. Zwar ist es mittlerweile keine Pflicht mehr, ein Bild zu inkludieren, und vor allem große Unternehmen verzichten aus Diskriminierungsgründen zunehmend darauf, Fotos zu verlangen. Trotzdem erwarten die meisten Arbeitgeber in der Schweiz aber nach wie vor Bewerbungen mit einem professionellen Bewerbungsfoto. Wo und wie du ein solches am besten in deinen Werdegang einfügst, kannst du dir auf Jobseeker ansehen, wo du verschiedene Lebenslauf-Beispiele mit und ohne Foto findest.

Expertentipp:

In der Schweiz gilt ein verpflichtender Wehrdienst für Männer, der in der Regel vom 18. bis zum 30. Lebensjahr gilt, sodass junge Arbeitnehmer jedes Jahr für mehrere Wochen ausfallen. Wenn du als männlicher Bewerber in diese Altersgruppe fällst, kann es sinnvoll sein, darauf hinzuweisen, dass du deinen Militärdienst bereits abgeschlossen hast – das kann mitunter vorteilhaft gegenüber anderen Bewerbern ausgelegt werden.

Lebenslauf in der Schweiz: Unterschiede 

Alles in allem folgt ein Lebenslauf Schweiz derselben Vorlage wie jener in Deutschland oder Österreich, dennoch gibt es einige wichtige Unterschiede, die du als Bewerber beachten solltest. So kommt der CV nicht nur ohne Unterschrift und Angaben zu Ort und Datum aus, auch bei den persönlichen Daten wird nur das Wichtigste angegeben, darunter neben Vor- und Nachname deine Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse. Vergiss bei deiner Nummer nicht, die Vorwahl für dein Heimatland anzugeben, damit du auch sicher erreichbar bist.

Folgende Informationen kannst du allerdings weglassen:

  • Heimatort
  • Führerschein
  • Angaben zu Eltern

Angaben zum Geburtsdatum und -ort sind optional, werden aber eigentlich fast immer erwartet.

Auch beim Anschreiben gibt es ein paar kleine, aber feine – und bedeutende – Unterschiede: Während die Möglichkeitsform in Deutschland Unsicherheit signalisiert, schätzen die Schweizer Zurückhaltung und so wird der Konjunktiv hier empfohlen. Außerdem endet das Bewerbungsschreiben in der Schweiz anders als in Deutschland oder Österreich nicht mit der Grußformel „Mit freundlichen Grüßen”. Stattdessen solltest du „Freundliche Grüsse” unter den Text setzen.

Bei einer Bewerbung in der Schweiz ist es wichtig, auf die Unternehmenssprache zu achten. Neben Deutsch sind Französisch, Italienisch und Rätoromanisch die weiteren Landessprachen, die je nach Kanton im Alltag verwendet werden. 

Sprachkenntnisse & korrekte Rechtschreibung 

Eine korrekte Rechtschreibung ist unerlässlich, und zwar sowohl im Lebenslauf als auch im Bewerbungsschreiben. Es ist daher gut zu wissen, dass es in der Schweiz vor allem einen Unterschied gibt: Das ß gibt es nicht und wird ausnahmslos durch ss ersetzt. 

Darüber hinaus verwenden die Schweizer mitunter auch andere Bezeichnungen und Wörter. So wird hier nicht nur mit „Grüezi” gegrüßt, auch Begriffe, die für eine Bewerbung relevant sind, unterscheiden sich. Die Bewerbungsunterlagen inklusive Deckblatt heißen etwa „Bewerbungsdossier”, der Führerschein – falls Angaben dazu gefordert werden – nennt sich „Führerausweis”. Der Familienstand wird „Zivilstand” genannt und statt der Staatsangehörigkeit machst du Angaben zu deiner „Nationalität”. 

Zwar wird jeder Recruiter und Personaler auch die in Deutschland gängigen Begriffe verstehen, doch du kannst einen guten Eindruck hinterlassen, wenn du die in der Schweiz üblichen Bezeichnungen verwendest und bei der Rechtschreibung die schweizerischen Besonderheiten berücksichtigst.  

Ausbildung

Die Ausbildung hat ebenso wie die Berufserfahrung den gleichen Stellenwert in einem CV Schweiz oder Deutschland. Allerdings ist das Notensystem in der Schweiz ein anderes als in Deutschland – zwar gibt es in beiden Ländern sechs Noten, doch anders als in Deutschland gilt in der Schweiz die Sechs als Bestnote. 

Bewirbst du dich also aus Deutschland und legst Kopien deiner deutschen Schulzeugnisse bei, dann solltest du eventuell auf diesen entscheidenden Unterschied hinweisen, um Fehleinschätzungen vorzubeugen. Es gilt eine allgemeine Schulpflicht von elf Jahren und das Abitur wird in der deutschen Schweiz „Matura” genannt – eine weitere sprachliche Eigenheit, die du im Lebenslauf berücksichtigen solltest.

Berufserfahrung

Die beruflichen Erfahrungen stellen einen zentralen Punkt dar und sollten möglichst lückenlos aufgeführt werden – wie das aussieht, kannst du einem gut strukturierten Muster-Lebenslauf für die Schweiz entnehmen. Bist du Berufseinsteiger oder hast nur wenig Erfahrung, kannst du die Angaben in chronologischer Reihenfolge auflisten, andernfalls ist es besser, die umgekehrt chronologische Reihenfolge zu wählen. Bist du neu im Job, dann solltest du auch bisher geleistete Praktika und Jobs angeben und somit deinen Hintergrund abrunden.

Welche Qualifikationen, Anforderungen und Voraussetzungen für eine Stelle gefragt werden, kannst du der jeweiligen Stellenausschreibung entnehmen. Falls vorhanden beziehungsweise gefordert, solltest du Referenzen angeben, bei denen der Empfänger weitere Informationen einholen kann. Referenzen sind in der Regel ehemalige Arbeitgeber oder Kollegen, aber auch Professoren können als solche angegeben werden. Allerdings solltest du dir vorab die Zustimmung der jeweiligen Person einholen. 

Die Referenzen kommen ebenso wie Ausbildungs- und Arbeitszeugnisse in den Anhang oder, wie es in der Schweiz genannt wird, zu den „Beilagen”. Du kannst sie inklusive Kontaktdaten einem Word-Dokument auflisten und als Liste mitschicken.

Tipps – So punktest du bei Schweizer Unternehmen

Eine einwandfreie Rechtschreibung ist ein wichtiger Punkt, ganz unabhängig davon, ob du dich in Deutschland, Österreich oder der Schweiz – oder in einem anderen Land – bewirbst. Im spezifischen Falle der Schweiz solltest du dich nicht dazu verleiten lassen, mit allfälligen Schweizerdeutsch-Kenntnissen zu prahlen. Selbst wenn du es beherrschst, wird im Schriftverkehr auch in der Schweiz Hochdeutsch als Standard verwendet. Punkten kannst du aber trotzdem, wenn du angibst, dass du Schweizerdeutsch beherrschst. 

Abgesehen von der richtigen Rechtschreibung und Wortwahl kannst du noch mit folgenden Dingen punkten:

  • Akademische Titel haben weniger Bedeutung als in Deutschland, daher gerne weglassen
  • Bei den persönlichen Daten solltest du nur das angeben, was wirklich relevant ist – Angaben zu den Eltern beispielsweise interessieren hier niemanden
  • Ein professionelles und zur Stelle passendes Bewerbungsfoto bringt in den meisten Fällen Pluspunkte
  • Zurückhaltung und Bescheidenheit gelten als Tugend, daher solltest du generell auf einen sachlichen Tonfall achten

Das Thema Zurückhaltung hat nicht nur für Lebensläufe, sondern auch für Anschreiben Relevanz. Du kannst hier, anders als bei Bewerbungen in Deutschland, gerne den Konjunktiv verwenden. Wenn du dir unsicher hinsichtlich der Wortwahl bist, kannst du dir bei den verschiedenen Bewerbungsschreiben-Beispielen, die auf Jobseeker zur Verfügung stehen, Inspiration holen.

Key Takeaways/Conclusion

Willst du einen guten ersten Eindruck hinterlassen und dem Bewerbungsgespräch einen Schritt näher kommen, ist es sicher von Vorteil, wenn du bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen auf eine saubere Struktur achtest, die einen guten Überblick über dein Profil bietet. In Sachen Curriculum Vitae ist es dabei wichtig, dass du auf eine lückenlose Darstellung achtest, die es dem Empfänger ermöglicht, alle wichtigen Informationen auf einen Blick zu finden. Um sicherzustellen, dass du nichts vergisst, macht es Sinn, mit 

So kannst du einerseits alle wichtigen Punkte abhaken und andererseits – besonders bequem und praktisch – ein Lebenslauf-Muster für die Schweiz aus dem Internet verwenden und dieses an deine jeweiligen Bedürfnisse anpassen und dann als PDF-Datei downloaden. 

Das hat den Vorteil, dass du dich auf eine standardisierte Struktur verlassen und aus verschiedenen Designs, passend zur Branche oder zum Unternehmen, auswählen kannst. Die Wichtigkeit eines gelungenen Layouts ist nicht zu unterschätzen, denn du kannst dich sowohl diesseits als auch jenseits der Grenze von deinen Mitbewerbern abheben, wenn du etwas Farbe verwendest.

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