Soft Skills im Lebenslauf

Soft Skills im Lebenslauf

Nicht nur Berufserfahrung und formale Qualifikationen sind wichtig für den Bewerbungserfolg, auch persönliche Qualitäten und Soft Skills können entscheidend sein. In diesem Artikel erklären wir, weshalb Soft Skills in der Bewerbung einen Vorteil bringen können, wie du soziale Kompetenzen im Lebenslauf einbauen kannst und nennen Beispiele, die nicht „0815“ sind. Ziel sollte es schließlich sein, dich vom Wettbewerb abzuheben und eine Einladung zum Assessment Center oder zum Vorstellungsgespräch zu erhalten.

Was sind Soft Skills genau?

Zuerst einmal gilt es klarzustellen, was unter dem Begriff Soft Skills eigentlich genau zu verstehen ist. Landläufig wird dieser Begriff mit „soziale Kompetenzen” überstellt, doch genau genommen ist dies nicht ganz zutreffend.

Soziale Kompetenzen sind nämlich nur ein Teilbereich der Soft Skills und decken kommunikative Fähigkeiten ebenso ab wie beispielsweise Empathie, Einfühlungsvermögen und Kontaktfähigkeit. Zu den Soft Skills gehören aber noch zahlreiche weitere persönliche Kompetenzen und Fähigkeiten des Bewerbers, so beispielsweise analytisches Denkvermögen, Problemlösungskompetenz, Überzeugungskraft, Anpassungsfähigkeit oder Teamfähigkeit. IT-Kenntnisse hingegen sind ganz klar Hard Skills, also Kenntnisse, die im Zuge einer Ausbildung oder beruflichen Tätigkeit erworben wurden.

Soft Skills vs. Hard Skills

Hard Skills, Soft Skills - das klingt verwirrend? Um noch besser zu verstehen, was Soft Skills genau sind, lohnt es sich, eine Abgrenzung zu den Hard Skills zu ziehen, die bei der Bewerbung und im Vorstellungsgespräch ebenso wichtig sind. Bei den Hard Skills handelt es sich um konkrete fachliche Kenntnisse des Bewerbers. Diese während einer Ausbildung, eines Studium oder einer beruflichen Tätigkeit erlernten Fähigkeiten - beispielsweise Fremdsprachenkenntnisse oder spezifische EDV-Kenntnisse -  befähigen jemanden zu einer konkreten Tätigkeit. Bei Hard Skills geht es also um das Was, während es bei Soft Skills mehr um das Wie geht.

Es ist allerdings nicht immer ganz einfach, Hard Skills, Soft Skills, Kompetenzen und Kenntnisse klar zu trennen. So könnte Präsentationsgeschick im Lebenslauf zu den Soft Skills zählen, während eine Qualifikation in Präsentationstechnik für einen Moderator auch als Hard Skill gewertet werden könnte. Solange du für den angestrebten Job relevante Fähigkeiten repräsentativ in deine Vita einbauen kannst, ist die Unterteilung aber auch eher zweitrangig. Den Arbeitgeber interessiert letzten Endes die Eignung des Bewerbers und daher geht es darum, die Hard- und Soft Skills im Lebenslauf gut darzustellen und nach Möglichkeit Beispiele zu nennen.

Hard Skills werden im Lebenslauf meist durch die eigenen Qualifikationen, Ausbildungen sowie relevante Erfahrungen abgebildet und mit relevanten Abschlüssen, Zertifikaten und Zeugnisse belegt. Soft Skills spielen vor allem im Assessment Center oder während des Vorstellungsgesprächs eine Rolle, wo sie ganz sicher zur Sprache kommen werden.

Es gibt verschiedene Arten von Kompetenzen. Hard Skills, Soft Skills und erworbene Kenntnisse haben alle ihren Platz in der Bewerbung. Wichtig ist es, sie mit Beispielen belegen zu können, damit der Arbeitgeber ein gutes Bild des Bewerbers erhält.

Wie unterscheidet man Soft Skills von Charaktereigenschaften?

Talent, Motivation, Werte, Ziele – es gibt eine Vielzahl an Begriffen, die mit Soft Skills in Verbindung gebracht werden können und die gerade bei Bewerbungen wichtig sind. Häufig ist es eine Mischung aus Talent, persönlichen Eigenschaften und Erfahrung, die zu ausgeprägten Soft Skills führt, welche von Unternehmen gerne gesehen werden.

Du solltest allerdings beachten, dass Charaktereigenschaften wie geduldig, ausdauernd oder selbstbewusst nicht unbedingt als Soft Skill gelten – sie stellen aber eine wichtige Grundlage dafür dar. Im Gegensatz zu Charaktereigenschaften fallen Soft Skills nämlich unter den Oberbegriff der Kompetenzen und können als solche bei der Bewerbung auf einen Job ausschlaggebend sein. Wichtig dabei ist, im Lebenslauf die Soft Skills so anzugeben, dass sie dir einen Vorteil verschaffen oder vom Arbeitgeber als Mehrwert aufgefasst werden. 

Die Bedeutung von Soft Skills in der heutigen Berufswelt

Waren im 20. Jahrhundert Soft Skills noch eher eine Nebensache und standen vor allem Qualifikationen und fachliche Kompetenzen wie IT-Kenntnisse, spezifisches technisches Know-how oder besondere sprachliche Kenntnisse im Zentrum, so hat sich das in den letzten 20 Jahren stark geändert. Heute legen Unternehmen und Arbeitgeber mindestens so viel Wert auf soziale und konzeptionelle Kompetenzen wie auf fachliche Fertigkeiten.

Soft Skills in der Bewerbung sind für jeden Job wichtig und stellen weit mehr als nur ein „Nice to have“ dar. Gerade  bei Berufsgruppen, bei denen die soziale Interaktion und der Kontakt mit Menschen im Zentrum stehen, sind Soft Skills als Schlüsselkompetenzen ebenso wichtig wie Hard Skills. Beispiele dafür sind Bildungswesen, Verkauf, Marketing, Tourismus, Pflege oder Kinderbetreuung.

Ein Lehrer kann beispielsweise noch so viel Theoriewissen und didaktische Kompetenzen vorweisen – wenn er kein Gespür für Menschen, eine schlechte Präsentationstechnik und wenig Stressresistenz besitzt, dann wird er es wohl schwer in seinem Beruf haben. 

Das heißt aber nicht, dass soziale Kompetenzen nicht auch bei weniger kommunikativen Berufen wichtig sind. Es sind einfach andere Soft Skills zusätzlich zu den spezifischen fachlichen Kenntnissen und Fähigkeiten gefragt. Bei einem Programmierer könnte das zum Beispiel Hartnäckigkeit, ein Auge fürs Detail und eine strukturierte Denkweise sein.

Laut einer Umfrage von LinkedIn sind im Lebenslauf besonders die folgenden Soft Skills gefragt:

  • Management-Skills
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Kundenorientierung
  • Führungsqualitäten
  • Verkaufskompetenzen

Wie finde ich meine positiven Eigenschaften und Soft Skills heraus?

Während du deine Berufserfahrung und Qualifikationen meist ohne großes Nachdenken auflisten kannst, so sieht das bei den Soft Skills oft ganz anders aus. Das ist auch kein Wunder, denn sie sind sie doch eher abstrakt, subjektiv und für einen selber unsichtbar. Es macht aber trotzdem Sinn, sich damit auseinanderzusetzen, denn spätestens im Vorstellungsgespräch werden sie zum Thema werden. Auch wenn du dich auf ein Assessment Center vorbereitest, solltest du genau wissen, welches deine Soft Skills sind. Soziale Kompetenzen stehen bei dieser Art des Auswahlverfahrens häufig im Mittelpunkt, gilt es doch, nicht nur die fachliche Eignung des Bewerbers zu eruieren. Darüber hinaus soll herausgefunden werden, ob er menschlich zum Unternehmen passt und beispielsweise in der Lage ist, Teams zu führen, Konflikte zu lösen oder konstruktiv mit Kritik umzugehen.

Es gibt zwei Methoden, die dir helfen können, die passenden Soft Skills für deinen Lebenslauf herauszufinden:

  1. Frag deine Bekannten, Verwandten und Berufskollegen: Diese Methode ist am besten geeignet, um einen objektiven Blick auf deine Charaktereigenschaften und Fähigkeiten zu bekommen. Sehr hilfreich ist auch immer ein Blick in die Vergangenheit - auf die Erfahrungen in Beruf, Ausbildung und Freizeit, die dich zu dem gemacht haben, der oder die du heute bist.
  2. Lass dich von Stellenausschreibungen inspirieren: Wenn du nicht weißt, wie du deine Soft Skills am besten in Worten ausdrücken kannst, dann sieh dir einmal die Ausschreibungen von Jobs an, auf die du dich bewerben möchtest. Du wirst relativ schnell ein Gespür dafür bekommen, mit welchen Anforderungen und Beschreibungen du dich am besten identifizieren kannst. 

Mit Soft Skills Lücken füllen

Wie bereits erwähnt, sind Soft Skills nicht immer exakt definierbar und von fachlichen Kompetenzen abzugrenzen. Dies kannst du nutzen, um deinen Lebenslauf „abzurunden“ und mögliche Lücken in deinem Profil zu füllen.

Denn es ist nicht immer nötig, alle in einer Stellenanzeige genannten Anforderungen perfekt zu erfüllen. Wenn zum Beispiel bei den gewünschten Qualifikationen „Erfahrung in der Betreuung von Kindern“ gefragt ist, dann kannst du bei mangelnder Berufserfahrung „talentiert im Umgang mit Kindern“ bei deinen Soft Skills angeben.

Soft Skills sind zudem eine hervorragende Möglichkeit für „Personal Branding“. So kannst du deinem Bewerberprofil mit individuellen und aussagekräftigen Soft Skills mehr Persönlichkeit geben und dich so von anderen Bewerbern mit einer fachlich gleichwertigen Qualifizierung abheben.

Diese Soft Skills gehören in den Lebenslauf…

Wir haben bereits gesehen, dass gemäß LinkedIn Management-Skills, Kommunikationsfähigkeit, Kundenorientierung, Führungsqualitäten und Verkaufskompetenzen zu den wichtigsten Soft Skills gehören. Je nachdem, auf welchen Job oder in welchem Unternehmen du dich bewirbst, gibt es aber natürlich noch eine Vielzahl weiterer Soft Skills, die du nennen kannst. Einige gute Beispiele sind:

  • Verhandlungsgeschick
  • Interdisziplinäre Denkweise
  • Interkulturelle Kompetenz
  • Kritikfähigkeit
  • Problemlösungskompetenz
  • Organisationstalent
  • Kunden- und Serviceorientierung

Tipp

Während einige Soft Skills wie interdisziplinäre Denkweise auch gut für sich alleine stehen können, sollten viele andere kommunikative oder soziale Kompetenzen von einem beschreibenden Adjektiv begleitet und durch Beispiele belegt werden. Das führt dann zum Beispiel zu „ausgeprägtem Organisationstalent“ oder „hoher Kritikfähigkeit“.

…und diese nicht

Generell solltest du keine Soft Skills in deinen Lebenslauf einbauen, nur weil das im Zuge von Bewerbungen allgemein erwartet werden könnte. Zu offensichtliche und durchschnittliche Soft Skills können nämlich von Personalern schnell einmal als „Blabla“ eingestuft und negativ wahrgenommen werden. Dazu gehören Dinge wie Höflichkeit, Pünktlichkeit oder Verlässlichkeit, die keine wahren Kompetenzen sind, sondern in den meisten Fällen vorausgesetzt werden.

Es ist durchaus nicht einfach, wirklich individuelle Soft Skills zu finden und diese prägnant zu formulieren. Verzichte im Zweifelsfall lieber darauf, alle Skills in der Bewerbung zu nennen, die in einer Stellenanzeige aufgelistet sind. Lieber auf ein, zwei Kompetenzen verzichten und dafür jene Hard Skills, Soft Skills, Kenntnisse und Fähigkeiten hervorheben, die dem Unternehmen eine Mehrwert bringen und dich in einem guten Licht erscheinen lassen.

Generell ist es wichtig, dass du in deinem Lebenslauf nur Soft Skills erwähnst, die für deine Wunschstelle auch tatsächlich relevant sind. Im Idealfall decken sich deine persönlichen Eigenschaften und Talente optimal mit den Anforderungen einer Stelle. Es kann aber auch sein, dass du einige deiner Stärken nicht erwähnen solltest, wenn diese für eine Position schlicht nicht oder zu wenig relevant sind.

Soft Skills trainieren 

Die meisten Kompetenzen erwirbt man durch Lebens- und Berufserfahrung – ausgehend von wichtigen Charaktereigenschaften und Talenten. Doch gerade soziale Kompetenzen kann man auch trainieren und verfeinern, was für den beruflichen Erfolg durchaus förderlich sein kann.

Es gibt dabei verschiedene Optionen, wie du an deinen Soft Skills arbeiten kannst:

  • Weiterbildungskurse, Coaching, Workshops und Seminare, zum Beispiel in Präsentationstechnik, Verhandlung oder anderen Fähigkeiten
  • Erfahrung, Erfahrung, Erfahrung: Viele Kompetenzen lassen sich nur in der Praxis perfektionieren. Es lohnt sich also oft, praktische Erfahrungen in Form von Praktika, ehrenamtlichen Tätigkeiten oder Hobbys zu machen.

So baust du Soft Skills in deinen Lebenslauf ein

Neben der Wahl der richtigen Kompetenzen für die Bewerbung möchtest du natürlich auch wissen, wo und wie du die Soft Skills im Lebenslauf integrieren solltest. Im Gegensatz zu harten Fakten - wie persönlichen Angaben, Ausbildung, Berufserfahrung und Qualifikationen - sind Soft Skills durchaus kein Pflichtteil und müssen nicht in jedem Fall als eigener Abschnitt mit Titel aufgeführt werden.

Wenn du der Meinung bist, dass deine relevanten Kompeteenzen bereits durch deine restlichen Angaben gut abgebildet werden, dann reicht es mitunter, diese in deinem Anschreiben zu erwähnen und nicht extra einen eigenen Abschnitt im Lebenslauf dafür zu erstellen. 

Für viele Bewerber kann es aber durchaus sinnvoll sein, einen eigenen Bereich „persönliche Kompetenzen“ oder direkt „Soft Skills“ zu erstellen, um so die eigenen Stärken optimal in Szene zu setzen. Dieser Bereich sollte in der Regel nach den oben erwähnten harten Fakten kommen und so dein Bewerberprofil komplettieren.

Falls du dir nicht den Kopf über Layout und Formatierung deines Lebenslaufs zerbrechen möchtest, dann kannst du mit Lebenslauf-Vorlagen und -Mustern arbeiten. Diese findest du auf Jobseeker in verschiedenen Designs. Sie lassen sich unkompliziert anpassen - so sparst du dir viel Zeit und kannst dich voll und ganz auf den Inhalt und auf deine Kompetenzen konzentrieren.

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