Staatsangehörigkeit im Lebenslauf angeben
Gehört die Staatsangehörigkeit in den Lebenslauf – ja oder nein? Die kurze Antwort lautet: Nein, verpflichtend ist sie nicht. Ob du deine Nationalität im Lebenslauf angibst, bleibt ganz dir überlassen. In diesem Artikel erfährst du, wann die Angabe der Staatsangehörigkeit sinnvoll sein kann – und in welchen Fällen du besser darauf verzichtest.

Ist die Angabe der Staatsangehörigkeit im Lebenslauf Pflicht?
Früher war es im deutschsprachigen Raum üblich, die Nationalität im Lebenslauf anzugeben – viele Vorlagen enthalten sie bis heute. Heute gilt jedoch: Die Angabe der Staatsangehörigkeit ist keine Pflicht.
Mit dem wachsenden Fokus auf Datenschutz verzichten immer mehr Bewerber auf solche sensiblen Informationen, trotzdem kann es manchmal sinnvoll sein, Herkunft bzw. Nationalität zu nennen – etwa, wenn du kein deutscher Staatsbürger bist und dich bei einem deutschen Unternehmen bewirbst. Auch wenn dein Name einen Migrationshintergrund vermuten lässt, kannst du mit der Angabe der Staatsangehörigkeit von Vornherein Unklarheiten aus dem Weg räumen.
Dasselbe gilt natürlich auch umgekehrt: Bewirbst du dich im Ausland, kann die Angabe deiner Nationalität von Vorteil sein. Egal, ob als ausländischer Bewerber in Deutschland oder als deutscher Bewerber im Ausland, solltest du im Lebenslauf neben der Staatsangehörigkeit unbedingt auch deine Sprachkenntnisse im Lebenslauf aufführen. Diese können den entscheidenden Vorteil bringen und deine Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erhöhen.
Nationalität im Lebenslauf: So sieht es rechtlich aus
Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, das in Deutschland im August 2006 in Kraft trat, regelt ganz klar, dass Informationen zu Herkunft und Religion – ebenso wie Alter oder Familienstand – nicht obligatorisch sind. Dadurch soll verhindert werden, dass Kandidaten aufgrund der Herkunft, des Geschlechts oder des Alters benachteiligt werden. Jobseeker bietet dazu passende Lebenslauf-Vorlagen, die du individuell anpassen kannst – mit oder ohne Angaben zur Nationalität.
Wann solltest du deine Nationalität im Lebenslauf angeben – und wann nicht?
Es gibt Situationen, in denen im Lebenslauf die Staatsbürgerschaft sinnvoll oder sogar vorteilhaft sein kann – und zwar nicht nur dann, wenn dein Name auf einen ausländischen Hintergrund hindeutet, du selbst aber die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt.
Auch wenn Sprachkenntnisse, interkulturelle Kompetenzen oder bestimmte Herkunftserfahrungen gefragt sind, kann die Nationalität eine Rolle spielen. Typische Beispiele sind Tätigkeiten als Sprachlehrer, Reiseleiter, Animator, Rezeptionist, Diplomat, Dolmetscher, Mediator oder Journalist – also Jobs in internationaler Zusammenarbeit oder im Tourismus. In solchen Fällen kann ein Hinweis zur Staatsangehörigkeit deine Bewerbung stärken, oft sogar mehr als formale Sprachdiplome.
Ein weiterer praktischer Grund ist der bürokratische Aufwand für Arbeitgeber: Bewerber aus Nicht-EU-Ländern bedeuten zusätzlichen Verwaltungsaufwand, möglicherweise brauchen sie auch eine entsprechende Aufenthaltserlaubnis bzw. ein Arbeitsvisum. Mit der Staatsbürgerschaft im Lebenslauf schaffst du von vornherein Transparenz und erhöhst deine Chancen auf Berücksichtigung.
Gleichzeitig solltest du beachten, dass Personalverantwortliche – bewusst oder unbewusst – manchmal nationale oder kulturelle Vorurteile in ihre Bewertung einfließen lassen. Mit dem Gleichbehandlungsgesetz soll diesen Vorurteilen zwar vorgebeugt werden, um Diskriminierung zu vermeiden, in der Praxis kann die Herkunft dennoch Einfluss auf die Auswahl haben.
Staatsangehörigkeit angeben – JA, wenn ...
- du dich in Deutschland, Österreich oder der Schweiz bewirbst – hier ist die Angabe üblich, aber freiwillig
- du dich auf eine Position im öffentlichen Dienst oder bei einer Behörde bewirbst, wo die Staatsangehörigkeit relevant sein kann
- du eine Arbeitserlaubnis nachweisen musst (z. B. als Nicht-EU-Bürger in der EU)
- du deine Mehrstaatigkeit oder EU-Bürgerschaft hervorheben möchtest, um deine Arbeitserlaubnis zu verdeutlichen
Staatsangehörigkeit weglassen – NEIN, wenn ...
- du dich in englischsprachigen Ländern wie den USA, Kanada, Großbritannien, Australien oder Neuseeland bewirbst – dort ist sie nicht erlaubt oder unerwünscht
- du eine internationale Bewerbung verschickst und Diskriminierung vermeiden möchtest
- du in Ländern mit strengen Datenschutzgesetzen oder Antidiskriminierungsrichtlinien tätig werden möchtest (z. B. Skandinavien, Niederlande)
- die Nationalität keinen Einfluss auf deine Bewerbung oder Arbeitserlaubnis hat
Wie wird im Lebenslauf die Nationalität richtig angegeben?
Wenn du dich entscheidest, deine Staatsangehörigkeit im Lebenslauf anzugeben, sollte sie unter deinen persönlichen Daten stehen – direkt neben Name, Adresse, Geburtsdatum oder Kontaktinformationen. Generell wird dabei die adjektivische Form verwendet, zum Beispiel:
Staatsangehörigkeit: deutsch
Staatsangehörigkeit: russisch
Deine persönlichen Daten könnten dann so aussehen:
Name: Elisa Gebauer
Geburtsdatum/-ort: 20.07.1995 in Berlin
Staatsangehörigkeit: deutsch
Telefon: +49 172 2556799
E-Mail: elisa.gebauer@example.com
Xing: xing.com/profile/Elisa_Gebauer
Persönliche Daten
Sergej Novikov
Bayerstr. 22/3
80331 München
Geburtsdatum: 22.09.1982
Staatsangehörigkeit: russisch
Telefon: 0182 333 7126
E-Mail: snovikov@example.com
LinkedIn: linkedin.com/in/sergej-novikov-37897
Unsicher, wie du die Angaben am besten strukturierst? Dann lass dich von den Lebenslauf-Beispielen von Jobseeker inspirieren. Zusätzlich dazu sind die Lebenslauf- und Bewerbungsschreiben-Vorlagen hilfreiche und praktische Tools. Sie enthalten Platzhalter für alle wichtigen Informationen und lassen sich einfach anpassen – welche Daten du aufnimmst oder weglässt, entscheidest du selbst.
Passend dazu gibt es auch Bewerbungsschreiben-Beispiele, die dir mit Vorschlägen für Formulierungen helfen.
Der große Unterschied zwischen dem deutsch- und dem englischsprachigen Raum
Im Vergleich zur DACH-Region gelten im Ausland mitunter andere Regeln für die Angabe der Staatsangehörigkeit im Lebenslauf. Während in Deutschland, Österreich und der Schweiz die Nennung nichts Ungewöhnliches ist, sollte sie in vielen Ländern – vor allem im englischsprachigen Raum – vermieden werden, um Diskriminierung zu vermeiden.
Richtlinien nach Regionen:
- USA, Kanada, Großbritannien: Die Nationalität wird im Lebenslauf nicht angeben – in manchen Fällen sogar explizit untersagt.
- Skandinavische Länder (Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland): Im Lebenslauf ist die Staatsangehörigkeit in der Regel nicht erforderlich, Ausnahmen können jedoch vorkommen, z. B. bei öffentlichen Stellen oder in internationalen Unternehmen, wo die Herkunft relevant sein könnte.
- Weitere europäische Länder: Die Nennung der Staatsangehörigkeit im Lebenslauf ist je nach Land unterschiedlich – vor einer Bewerbung im Ausland lohnt es sich, die jeweiligen Gepflogenheiten zu prüfen.
Vor einem internationalen Jobwechsel solltest du dich über die jeweiligen Bewerbungsstandards informieren. Im Jobseeker Karriereportal findest du eine umfassende Sammlung von Informationen rund um das Thema Bewerbung. Dazu gehören auch Lebenslauf- und Bewerbungsschreiben-Artikel, die auch Aspekte einer Bewerbung außerhalb Deutschlands behandeln. Gut informiert zu sein, erhöht deine Chancen, ob bei einer Bewerbung im In- oder Ausland.
Persönliche Daten im Lebenslauf können von Land zu Land anders aussehen. So sind Angaben, die bei uns üblich sind, anderswo möglicherweise unerwünscht. Es reicht daher nicht, das Dokument einfach nur zu übersetzen.
Warum sich viele Menschen keine Gedanken über die Nationalität in der Bewerbung machen
Während es Menschen gibt, die sich über ihre ethnische, religiöse oder staatliche Zugehörigkeit identifizieren, spielen diese für andere wiederum keine Rolle in ihrem täglichen Leben. Tatsächlich messen auch immer weniger Menschen in der heutigen Gesellschaft diesen Dingen eine tragende Rolle zu. Das hat nicht zuletzt mit der Globalisierung und einer zunehmenden Heterogenität unserer Gesellschaft sowie einer wachsenden grenzüberschreitenden Mobilität der Bevölkerung zu tun.
Als Spiegelbild der Gesellschaft wandelt sich auch der Arbeitsmarkt und entsprechend ist es in immer mehr Branchen und Betrieben üblich, dass Angestellte ursprünglich aus einem anderen Land kommen oder Fachkräfte für einen Job ins Ausland wechseln. Hier spielt nicht die Herkunft eine entscheidende Rolle – sondern die Qualifikation und Fachkenntnisse. Da ist für viele Personaler und Bewerber die Herkunft weit weniger wichtig als die Qualifikation und Kompetenzen.
Tipp
Staatsangehörigkeit richtig angeben mit dem Lebenslauf-Generator von Jobseeker
Mit dem Lebenslauf-Generator von Jobseeker erstellst du deinen Lebenslauf schnell, professionell und individuell – inklusive aller relevanten persönlichen Daten. Wenn du im Lebenslauf deine Nationalitäat angeben möchtest, kannst du das ganz einfach im Abschnitt „Persönliche Daten“ ergänzen – oder den entsprechenden Abschnitt bei Bedarf auch wieder löschen.
Dank übersichtlicher Platzhalter und anpassbarer Felder lassen sich Angaben wie Staatsangehörigkeit, Geburtsdatum oder Adresse in wenigen Klicks hinzufügen, bearbeiten oder entfernen. So stellst du sicher, dass dein Lebenslauf rechtlich korrekt, datenschutzkonform und optisch überzeugend ist – egal ob für eine Bewerbung in Deutschland, Europa oder weltweit.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Einfache Anpassung persönlicher Daten, inkl. Staatsangehörigkeit
- Flexible, länderspezifische Gestaltung für internationale Bewerbungen
- Datenschutzkonforme und professionelle Lebenslauf-Muster – mit und ohne Staatsangehörigkeit
- Auswahl aus modernen Designs und Sprachen
Erstelle jetzt deinen Lebenslauf mit dem Jobseeker Lebenslauf-Generator – schnell, individuell und perfekt auf dein Bewerbungsschreiben abgestimmt.
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