LinkedIn und Social Media im Lebenslauf

LinkedIn und Social Media im Lebenslauf

Gehören LinkedIn, Xing und Co. in den eigenen Lebenslauf? Und wie sieht es mit anderen sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram und Pinterest aus? In diesem Artikel sehen wir uns differenziert an, wann es Sinn macht, Verlinkungen zu eigenen Social Media-Profilen einzubauen und wann lieber nicht.

Gehören Social Media-Profile in den Lebenslauf?

Eine pauschale Antwort auf die Frage, ob man das Social Media-Profil im Lebenslauf anzeigen sollte oder nicht, gibt es nicht. Nicht nur unterscheiden sich die Gepflogenheiten zwischen verschiedenen Branchen, Headhuntern und Personalern – es gilt auch zu differenzieren, welche Social Media-Kanäle eher für den Lebenslauf geeignet sind und welche weniger. Denn neben LinkedIn, der Nummer eins unter den sozialen Medien für den professionellen Bereich, gibt es noch eine ganze Liste anderer sozialer Medien.

Der Recruiting Trends Report 2014 der Pape Consulting Group AG hat aber zweifelsfrei gezeigt, dass für über zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland Netzwerke wie LinkedIn und Xing ein wichtiges Instrument zur Personalakquise sind.

In diesem Artikel gehen wir einerseits auf die Frage ein, für welche Bewerber Social Media-Verlinkungen hilfreich sein können und für wen sie tabu sind bzw. wann es reicht, nur die E-Mail Adresse anzugeben. Zudem betrachten wir genauer, welche sozialen Netzwerke in welchen Situationen am besten eingesetzt werden können.

Die Vorteile von Social Media im Lebenslauf

Sehen wir uns zuerst einmal die positiven Effekte an, die man mit Social Media-Verlinkungen im Lebenslauf erreichen kann. So ist ein großer Pluspunkt sicherlich, dass man Transparenz und Authentizität ausstrahlen kann. Da reicht es übrigens schon, im Lebenslauf das Profil als Symbol der jeweiligen Plattform mit dem dazu passenden Profilnamen zu nennen.

Personalverantwortliche schätzen es nämlich, wenn sie die Angaben aus deinem Lebenslauf noch an weiteren Orten sehen und verifizieren können. Es erleichtert ihre Suche ungemein, wenn du dir beim Lebenslauf erstellen die Mühe machst, diese Dinge inklusive deiner Daten  anzugeben. So können deine Profile direkt angesteuert werden und du zeigst damit, dass du nichts zu verbergen hast und dass alle Angaben im Lebenslauf authentisch sind. Natürlich hat so viel Offenheit nicht nur Vorteile und es gibt auch eine Kehrseite der Medaille, nicht nur in Sachen Datenschutz.

Die Nachteile sozialer Medien im CV

Zweifellos ist es noch nicht überall gängige Praxis, die eigenen Social Media-Profile im Lebenslauf anzugeben. Im Gegenteil: Von einigen „alteingesessenen“ Personalern kann so etwas auch als negativ aufgenommen werden. Das gilt in erster Linie für Netzwerke wie Facebook, Instagram und Co., während im Lebenslauf karriereorientierte Netzwerke wie LinkedIn oder Xing durchaus Sinn machen. Hier kann der Empfänger deiner Bewerbung sehen, mit wem du vernetzt bist, was in gewissem Maße wie eine Liste von Referenzen gesehen werden kann, die in den USA beispielsweise häufig im Bewerbungsprozess herangezogen wird.

Auch wenn nicht explizit im Lebenslauf genannt, kannst du davon ausgehen, dass potenzielle Arbeitgeber deine Profile auf den verschiedenen Kanälen unter die Lupe nehmen werden. Wenn du zu viel Privates oder unprofessionelle Postings auf seinem Facebook- oder Instagram-Profil veröffentlicht, der muss damit rechnen, dass all diese Informationen auch von Personalern zur Kenntnis genommen werden.

Social Media ist nicht gleich Social Media

Wenn es darum geht, zu eigenen Profilen in den sozialen Medien zu verlinken, sollte man genau beachten, worauf die einzelnen Netzwerke ausgelegt sind und was sie bei einer Bewerbung bewirken können. Denn der Effekt der einzelnen Kanälen kann sehr unterschiedlich sein und so sollte es auch von der angestrebten Stelle und Branche abhängig gemacht werden, ob bzw. welche sozialen Medien du im Lebenslauf angibst.

LinkedIn: die Networking-Plattform für Karriere und Beruf  

Mit über 260 Millionen Nutzern weltweit ist LinkedIn klar das größte berufliche Netzwerk und hat sich bei Personalern und Bewerbern heute als wichtiges Networking-Tool etabliert. Die durchschnittlich größte Gruppe besteht aus Nutzern, die zwischen 35 und 44 Jahren alt ist. Sie haben erkannt, dass es durchaus Sinn macht, wenn man einen Lebenslauf direkt hochladen kann, sodass er als PDF von interessierten Arbeitgebern heruntergeladen werden kann. Zudem nutzen sie die Möglichkeit, Stellenanzeigen direkt auf der Plattform einzusehen und sich gegebenenfalls weiterleiten zu lassen, um ihre Daten direkt beim Arbeitgeber einzugeben. 

Wenig genutzt bzw. kaum im Lebenslauf genannt wird LinkedIn hingegen bei handwerklichen und anderen „analogen” Berufen, in denen weder das Internet noch Kenntnisse bestimmter Software- und anderer Programme keine Rolle spielen. 

LinkedIn ist mittlerweile so wichtig geworden, dass viele Recruiter und Headhunter ihre Suche hauptsächlich über die Plattform betreiben. Sie lassen sich das gewünschte Profil anzeigen und können dann über LinkedIn oder, falls die Telefonnummer angegeben ist, direkt kommunizieren. LinkedIn stellt dabei sicher, dass der Datenschutz stets gewahrt bleibt.

Die Software ermöglicht es sogar, aus dem eigenen Profil automatisiert einen Lebenslauf zu erstellen und direkt auf LinkedIn zu veröffentlichen. Dieses Tool ist zwar praktisch, wir empfehlen aber dennoch, dass du selber einen aussagekräftigen Lebenslauf gestaltest, den du dann hochladen kannst. Dazu kannst du auch die Hilfe von Jobseeker in Anspruch nehmen, wo du verschiedene Lebenslauf-Vorlagen an deine Bedürfnisse anpassen kannst.

Tipp

Achte darauf, dass dein LinkedIn-Profil möglichst vollständig ist, dennoch aber nicht im Konflikt zu den Angaben in deinem Lebenslauf steht. Wenn es darum geht, deine persönlichen Daten einzugeben, solltest du stets prüfen, dass diese mit den Informationen in deiner Vita übereinstimmen.

Xing: das berufliche Netzwerk im Schatten von LinkedIn

Xing versteht sich ebenso wie LinkedIn als berufliches Netzwerk. Im Gegensatz zu LinkedIn ist aber die Nutzerzahl und Bedeutung von Xing wesentlich geringer und da es viel weniger genutzt wird, kann man durchaus überlegen, ob eine Verlinkung im eigenen Lebenslauf überhaupt Sinn macht bzw. dem Ziel dienlich ist. 

Gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen im deutschsprachigen Raum hat Xing jedoch durchaus einen gewissen Stellenwert und so lassen sich hier durchaus auch interessante Stellenanzeigen finden. Deshalb kann es unter Umständen nicht schaden, einmal ein aussagekräftiges Profil auf der Plattform zu erstellen, damit Personaler, beispielsweise in mittelständischen Unternehmen, eine weitere Quelle finden, wenn es um Einstellungen für Bewerbungen geht. Hier können sie ebenso wie auf LinkedIn deinen Background überprüfen, Kenntnisse einsehen und sich von deiner Professionalität überzeugen. 

Pinterest: Die visuelle Suchmaschine für Kreative 

Pinterest versteht sich als visuelles Gegenstück von Google – ist also im Wesentlichen auch eine Suchmaschine. Darüber hinaus ist Pinterest aber auch ein soziales Netzwerk mit der Möglichkeit, Beiträge zu teilen und mit anderen Nutzern zu interagieren. Das ist vor allem dann interessant, wenn das Ziel der Jobsuche also eine Stelle im kreativen Bereich ist.

Pinterest für die eigene Bewerbung zu nutzen, bietet sich für einige Berufsgruppen wie Grafikdesigner, Künstler und andere kreative Bereiche besonders an. Denn ein Pinterest-Profil kann man neben einer eigenen Website sehr gut nutzen, um sein Portfolio und seine Arbeitsweise zu präsentieren. 

YouTube: Die Selbstinszenierungsplattform

YouTube ist in den letzten Jahren ein immer wichtigeres Tool für Unternehmen und Marken geworden und hat sich zunehmend professionalisiert. Wenn du also eine Stelle in einer Branche wie Marketing, SEO oder im digitalen Medienbereich anstrebst, dann kann eine Verlinkung auf einen eigenen YouTube-Kanal durchaus sinnvoll sein – wenn dieser denn relevant und qualitativ hochstehend ist. Damit zeigst du nicht nur eine kreative Seite, sondern stellst auch gewisse digitale Kenntnisse unter Beweis.

Wenn du deiner Bewerbung wirklich einen persönlichen Stempel aufdrücken möchtest, dann kannst du zudem ein Bewerbungsvideo erstellen, in dem du deine Motivation und Eignung in einer persönlichen Nachricht ausdrückst. Dieses Video kannst du dann zum Beispiel privat auf YouTube hochladen und bei deiner Bewerbung auf eine neue Stelle teilen.

Twitter, Facebook und Instagram: Personal Branding und Networking

Das Problem bei Twitter, Facebook und Instagram ist meist die fehlende Professionalität und das Vermischen von Privatem mit Beruflichem. Wenn du also private Dinge auf deinen Social-Media-Kanälen postest, dann ist eine Verlinkung in deinem Lebenslauf tabu.

Facebook und Twitter können aber in einigen Branchen – wenn professionell und kohärent gemanagt – auch als gutes Networking- und Branding-Tool genutzt werden. Dies erfordert jedoch viel Arbeit und vor allem ein klares Trennen von Privat- und Berufsleben. Wenn du bei deiner Suche nach einer neuen Stelle diese Kanäle mit einem bestimmten Ziel einsetzt, solltest du außerdem darauf achten, dass dein Profil öffentlich anzeigen lässt, damit es von potenziellen Arbeitgebern auch eingesehen werden kann.

Es macht Sinn, die  Privatsphäre-Einstellungen der jeweiligen Social-Media-Plattform zu prüfen, um sicherzustellen, dass dein Profil öffentlich sichtbar ist.

Fazit: Wann ist Social Media im Lebenslauf sinnvoll?

Wir haben gesehen, dass es durchaus große Unterschiede zwischen den verschiedenen Social-Media-Plattformen sowie unterschiedlichen Berufsgruppen gibt. Während das Verlinken zum Lebenslauf auf dem eigenen LinkedIn-Profil für viele Bewerber sinnvoll sein kann, so gilt dies für andere Kanäle nur in seltenen und sehr selektiven Fällen.

Auf keinen Fall solltest du eine bunte Mischung aus verschiedenen Social-Media-Kanälen verlinken, sondern nur diejenigen in deinem Lebenslauf nennen, die für deine Bewerbung wirklich relevant sind und zu deinem Gesamtbild als Bewerber passen. Denn letztlich möchtest du mit einer Verlinkung zusätzliche Professionalität ausstrahlen.

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