Foto im Lebenslauf

Foto im Lebenslauf

Du fragst dich, ob im Lebenslauf ein Foto Pflicht oder doch eher freiwillig ist? In diesem Artikel gehen wir ausführlich auf dieses Thema ein und geben zudem viele praktische Ratschläge rund um die Frage, ob und wann ein Lebenslauf mit oder ohne Bild die bessere Alternative ist. Außerdem geben wir Tipps, die du beachten solltest, wenn du dein Bewerbungsbild selbst aufnimmst - denn Selfies und Schnappschüsse aus dem Urlaub sind auf dem Lebenslauf tabu.

Die wichtigste Frage zuerst: Muss ein Foto in den Lebenslauf?

Während es gerade im deutschsprachigen Raum lange Zeit gängige Praxis war, den Lebenslauf mit Foto zu versenden, haben sich die Zeiten geändert und heute lautet die Antwort auf die Frage „Muss ein Bild in den Lebenslauf?“ ganz eindeutig nein.

Was in den USA, Großbritannien und anderen schon seit langer Zeit Usus ist - nämlich ein Lebenslauf ohne Foto - ist mittlerweile auch in in Deutschland, Österreich und der Schweiz angekommen und sogar gesetzlich geregelt: Laut dem 2006 in Deutschland in Kraft getretenen Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz § 1 dürfen Arbeitgeber von Bewerbern nicht zwingend ein Bewerbungsfoto verlangen. Ein Lebenslauf mit Foto ist auch in Österreich und der Schweiz keine Pflicht - hier gelten nämlich ähnliche Gesetze.

Das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz und ähnliche Richtlinien wurden eingeführt, um „Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen“. Das heißt also, Bewerber, die kein Bild im Lebenslauf haben möchten, dürfen nicht benachteiligt werden. In der Praxis sieht das freilich immer wieder etwas anders aus und daher kann es unter Umständen schon Sinn machen, ein Foto im Lebenslauf zu inkludieren. Anders sieht das tatsächlich im englischen Sprachraum aus. Im Curriculum Vitae oder Resume wird explizit auf ein Bewerbungsbild verzichtet. Hier geht man sogar noch einen Schritt weiter und lässt auch Alter, Geschlecht, Familienstand oder Religionszugehörigkeit unerwähnt.

Tipp

Wenn du dich auf eine Stelle im Ausland bewerben möchtest, dann mach dich unbedingt vorher mit den lokalen Anforderungen und Erwartungshaltungen von Arbeitgebern vertraut. Denn es gibt durchaus Länder wie die Niederlande, Frankreich, Schweden oder Irland, wo der Umgang mit Bewerbungsbildern und Bewerbungsunterlagen allgemein anders gehandhabt wird als im deutschen Sprachraum.

Warum ein Foto im Lebenslauf hilfreich sein kann 

Auch wenn laut Gesetz ein Lebenslauf mit Foto keine Pflicht ist, macht ein solches hin und wieder doch Sinn. Denn ein aussagekräftiges, professionelles  Bild, das idealerweise spezifisch für den Lebenslauf oder ein offizielles Dokument aufgenommen wurde, kann viel vermitteln, was sich in Worten nicht ausdrücken lässt. Dazu gehören Sympathie, Selbstvertrauen, Professionalität und andere persönliche Eigenschaften.

Ein Foto im Lebenslauf ist im deutschsprachigen Raum nach wie vor gerne gesehen. Solange es professionell gemacht ist und zum Lebenslauf passt, kann es auch in Schwarz-weiß gehalten sein. Make-up, falls vorhanden, sollte dezent und natürlich sein.

Du kannst dich selbstverständlich immer dafür entscheiden, den Lebenslauf ohne Foto zu verschicken, wenn du nicht anhand deines Äußeren beurteilt oder gar diskriminiert werden möchtest. Das ist durchaus dein Recht und sollte objektiv gesehen keinen Nachteil für dich bedeuten. 

Für all jene, die sich für einen Lebenslauf mit Foto entscheiden, haben wir die unten stehenden Tipps zusammengestellt, die von Kleidung und Make-up bis zur für den Lebenslauf geeigneten Fotogröße alle Punkte abhandeln. Außerdem haben wir auch einige No-gos sowie Vorteile und Nachteile mit in die Liste aufgenommen. 

Tipps zum Erstellen eines Fotos für den Lebenslauf

1. Bewerbungsfoto selber machen oder machen lassen?

Möchtest du bei der Erstellung deines Bewerbungsfotos auf Nummer sicher gehen und einen Profi ans Werk lassen oder lieber kein Geld für einen Fotografen ausgeben? Ob du die Aufnahmen selber machst oder aber Hilfe vom Experten in Anspruch nimmst, hängt ganz von dir ab. Beides geht, aber wenn du dich selbst ablichtest bzw. jemanden aus dem Verwandten- oder Bekanntenkreis darum bittest, solltest du einige grundlegende Regeln befolgen.

Klar: Ein Fotograf weiß genau, was er tut und was es bezüglich Belichtung, Hintergrund, Position und Gesichtsausdruck zu beachten gilt. Du musst dir so keine Sorgen machen, am Ende ein qualitativ hochwertiges Foto für deinen Lebenslauf zu haben. 

Die Kosten für die Erstellung eines Bewerbungsfotos bei einem Fotografen können dabei stark variieren und von 20 Euro bis weit über 100 Euro reichen. Es gilt also nicht nur die Frage zu klären, ob Profi oder nicht; auch die Wahl eines Fotografen und möglicher Zusatzleistungen sollte gut überlegt sein. 

Mit ein wenig Geschick kannst du ein Bewerbungsfoto aber problemlos selber erstellen. Im Idealfall solltest du dazu aber zumindest eine zweite Person zur Seite haben, die die Fotos schießen kann. Du möchtest schließlich nicht, dass dein Bewerbungsbild vom Arbeitgeber ganz klar als „Selfie“ erkannt wird, das besser auf Social Media als in die Bewerbungsunterlagen passt. 

2. Kleidung und Outfit: Die richtige Balance macht’s aus

Egal ob du dich selbst ablichtest oder dein Foto für den Lebenslauf von einem Fotografen machen lässt – ein passendes Outfit ist Pflicht. Du solltest sauber und ordentlich gekleidet sein, um einen professionellen Eindruck zu erwecken. Auch wenn es sich nur um ein Porträt und kein Ganzkörperfoto handelt, solltest du nicht unbedingt in zerschlissenen Jeans oder Shorts und Flip-Flops zum Fototermin erscheinen.

  • Für ein Foto auf dem Lebenslauf das richtige Maß aus Seriosität und Lockerheit zu finden ist zentral – wobei das „Vier-Augen-Prinzip“ immer hilfreich ist.
  • Das Gleiche gilt für Schmuck, Accessoires, Tattoos und den Einsatz von bunten Farben: Weniger ist hier oft mehr.
  • Kleidung, Frisur und Gesicht sollten natürlich sauber und gepflegt sein.
  • Letztlich ist es wichtig, dass du dich in deinem Outfit wohlfühlst.
  • Deine Kleidung sollte möglichst einfarbig und nicht gemustert sein, da dadurch das Bild schnell einmal unruhig wirken und vom Wesentlichen - nämlich deiner Person - ablenken kann.

3. Der Hintergrund muss nicht zwingend weiß sein

Damit du dich gut in Szene setzen kannst, solltest du unbedingt auf den richtigen Hintergrund für dein Foto achten. Dabei musst du nicht vor einer komplett weißen Wand stehen, sondern kannst durchaus mit verschiedenen Hintergründen experimentieren. Generell gilt aber:

  • Der Hintergrund sollte zu deinem Outfit passen. Auch ein schwarzer Hintergrund ist mit der richtigen Belichtung möglich – du solltest dann aber keine schwarze Kleidung tragen.
  • Der Hintergrund muss nicht komplett einfarbig sein, sondern kann auch leicht strukturiert sein.
  • Generell empfiehlt es sich, helle und neutrale Farben als Hintergrund zu wählen und ebenso wie bei der Kleidung auf auffällige Muster zu verzichten und zwar auch dann, wenn du dich für ein Foto in Schwarz-weiß entscheidest.

4. Der Gesichtsausdruck: Neutral wie im Passfoto oder lächelnd?

Generell gilt, dass ein Bewerbungsfoto zwar formal sein sollte, ein sympathisches Lächeln ist aber im Gegensatz zu einem Passfoto dennoch angebracht. Die Kunst ist dabei, eine Mischung aus Professionalität und Sympathie zu finden, die beim Personalverantwortlichen den richtigen Eindruck vermittelt. Auf keinen Fall solltest du dich mit einem überschwänglichen und selbstbewussten Grinsen ablichten.

Zu den absoluten No-gos zählt eine Sonnenbrille, egal ob im Gesicht oder ins Haar geschoben. Dein Gesicht soll einerseits vollständig sicht- und erkennbar sein, während andererseits kaum ein Unternehmen oder Arbeitgeber Freizeitfotos oder Schnappschüsse vom Strandurlaub im Lebenslauf sehen möchten. Da ist es dann besser, den Lebenslauf ohne Foto zu versenden.

5. Was ist die richtige Größe für ein Foto im Lebenslauf?

Im Gegensatz zu einem Passfoto gibt es für Bewerbungsfotos keine einheitlichen Regeln oder Standards. Trotzdem gilt, im Lebenslauf sollte das Foto weder allein aufgrund der Größe auffallen noch den Inhalt in den Schatten stellen. Letztlich muss es einfach die richtigen Maße haben, damit du es visuell passend in deinen Lebenslauf einfügen kannst. 

In der Regel passt ein Foto am besten in die obere rechte Ecke auf der ersten Seite deiner Vita und sollte etwa 5 mal 7 cm groß sein. Es ist dabei üblich, das Foto im Hochformat zu erstellen, da es so am besten ins Layout eines Lebenslaufs passt und das auch als übliches Format für Porträtaufnahmen gilt. 

Im Zweifelsfall kannst du für die Gestaltung von Anschreiben und Lebenslauf die DIN 5008-Norm zurate ziehen, die Empfehlungen zu Proportionen und Erscheinungsbild von Geschäftskorrespondenz gibt.

Außerdem kannst du deinen Lebenslauf auch mit einer Vorlage erstellen. So findest du auf Jobseeker verschiedene Designs und Layouts, die sich ganz einfach anpassen lassen. Ob mit oder ohne Bild, dir stehen verschiedene Muster zur Auswahl.

6. Foto in Anschreiben oder Lebenslauf?

Versendest du deine Unterlagen, bestehend aus Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnissen oder Zertifikaten, in einem einzigen Dokument? Dann kann es mitunter sinnvoll sein, nicht den Lebenslauf mit Bild zu versehen, sondern dieses auf dem Deckblatt zu platzieren. 

In einem solchen Fall macht der Lebenslauf ohne Foto durchaus Sinn, denn das Deckblatt ist das erste, was ein Personalverantwortlicher sieht. Außerdem hast du die Möglichkeit, dein Foto auf dem ansonsten eher inhaltslosen Deckblatt größer darzustellen als ein Bild auf dem Lebenslauf. So sticht es dem Empfänger sofort ins Auge und kann den entscheidenden Unterschied ausmachen - und das ist wiederum ein Grund dafür, dass die Qualität der Aufnahme stimmen sollte. Ist das nicht der Fall, könnte die Platzierung an prominenter Stelle eher als einer der Nachteile angeführt werden.

Was es beim Versenden der Bewerbungsmappe auf digitalem Weg zu beachten gilt sowie weitere Tipps rund um das Anschreiben findest du im Bereich Bewerbungsschreiben - Artikel auf Jobseeker. Hier kannst du dich nicht nur für deine eigene Bewerbung inspirieren lassen, sondern mit der Bewerbungsschreiben-Vorlage auch ein Motivationsschreiben erstellen, das allen gängigen Standards entspricht. 

Fazit: Ein gutes Bewerbungsfoto kann den Unterschied ausmachen

Auch wenn rein gesetzlich ein Lebenslauf mit Foto keine Pflicht ist, ist es im deutschen Sprachraum nach wie vor weit verbreitet. Ein gutes Foto kann die Chancen, deinen Traumjob zu erhalten, wesentlich erhöhen, ganz getreu dem Motto: Der erste Eindruck zählt. Wenn du dich an die Tipps in Sachen Bewerbungsbild hältst und allfällige No-gos vermeidest, sollte einer gelungenen professionellen Aufnahme eigentlich nichts  mehr im Wege stehen. Wo du diese dann am besten platzierst, hängt zum einen davon ab, ob du ein Deckblatt verwendest oder nicht, aber kann auch von Layout und Design abhängig sein. Wenn du dir nicht sicher bist, siehst du dir am besten unsere Lebenslauf-Beispiele an - damit gehst du auf Nummer sicher. Weitere Informationen rund um das Thema Lebenslauf findest du in unseren Artikeln.

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