HR trends and hiring statistics in 2025
Von Jobseeker, Redaktionsteam • Zuletzt aktualisiert am 25. August 2025

Bewerbungstrends 2025: Was über 1.000 HR-Profis wirklich überzeugt

Wie schnell treffen Personaler ihre Entscheidung? Hilft dir KI – oder schadet sie dir eher? Und was lässt deinen Lebenslauf wirklich herausstechen? Um genau das herauszufinden, hat Jobseeker über 1.000 HR-Fachkräfte aus mehr als 10 Ländern befragt. Ziel: Verstehen, welche Faktoren darüber entscheiden, ob Bewerber:innen zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden – oder aussortiert werden.

Lebenslauf erstellen

Was erwartet dich in diesem Report?

  • Die meistgefragten Inhalte im Lebenslauf
  • Was mit deinem Lebenslauf passiert – vor und nach der ersten Sichtung
  • Wie du ATS-Systeme und Recruiter überzeugst
  • Welche Rolle KI und Anschreiben wirklich spielen
  • Was HR-Profis an Bewerbungen lieben – und was sie sofort aussortieren

Bewerbungstrends 2025

Erster Eindruck zählt: Der Lebenslauf

Personalverantwortliche entscheiden schnell: Im Schnitt reichen 30 Sekunden, um zu beurteilen, ob sich ein genauerer Blick lohnt.

Darauf achten HR-Profis zuerst:

  1. Berufserfahrung (82,6 %)
  2. Wichtige Fähigkeiten/Skills (63,7 %)
  3. Passender Bildungsweg (37,7 %)
  4. Nachweisbare Erfolge (32,5 %)

Freiwilligenarbeit? Für 57,5 % ist sie genauso wertvoll wie reguläre Berufserfahrung. Hobbys? Für 92 % irrelevant.

Weitere wichtige Punkte im Lebenslauf:

  • Chronologisch aufgebaute Berufserfahrung (94,5 %)
  • Nachweisbare, messbare Erfolge (98,7 %)
  • Passende Erfahrung in der Zusammenfassung (53,5 %)
  • Betonung von Fähigkeiten und Erfolgen in der Zusammenfassung (60,7 %)
HR-Tipp: „Wenn dir bestimmte Fachkenntnisse fehlen, nutze dein Anschreiben, um eine Brücke zu schlagen – zeig, wie deine bisherigen Erfahrungen sich auf die Anforderungen übertragen lassen.“

Design & Aufbau des Lebenslaufs

Das Layout ist oft der erste Test, den dein Lebenslauf bestehen muss. Formatierung beeinflusst laut Recruitern die Entscheidung (96,6 %), für ein Drittel davon sogar stark (30,1 %).

Worauf HR achtet:

  • Einheitliches, sauberes Layout (98,8 %)
  • Chronologischer Aufbau (44 %)
  • Funktionales Layout (21,4 %)
  • Kombination aus beiden Layouts (20,1 %)
  • Nutzung von Bullet Points (80,1 %)
  • Fließtext (nur 6,7 %)

Dateiformat & Länge:

  • PDF als bevorzugtes Format (76,8 %)
  • Word-Dateien als bevorzugtes Format (12 %)
  • Zwei Seiten als ideale Länge (51 %)
  • 1–2 Seiten insgesamt akzeptabel (82,1 %)
  • Nur eine Seite bevorzugt (31,1 %)

Gestaltung & Schriftwahl:

  • Farbeinsatz als positiv oder neutral bewertet (72,2 %)
  • Bevorzugung klassischer Schriftarten wie Times New Roman oder Calibri (59 %)
  • Bilder akzeptiert, wenn relevant (49,9 %)
  • Präferenz für textbasierte Lebensläufe (46,7 %)

Durch das ATS kommen

Mehr als drei Viertel der Recruiter setzen auf ein ATS (Applicant Tracking System), um Bewerbungen zu filtern.

Worauf gefiltert wird:

  • Erfahrungsniveau (73 %)
  • Fachliche Fähigkeiten/Hard Skills (64,9 %)
  • Frühere Jobtitel (59,2 %)
  • Soziale Kompetenzen/Soft Skills (51,9 %)
  • Wohnort bzw. Standort (31,6 %)

Was hilft beim Bestehen des ATS-Filters:

  • Klar definierte Jobtitel und Zeiträume (69,1 %)
  • Relevante Keywords (55,2 %)
  • Bildungsinformationen (49 %)
  • Korrekte Formatierung (40 %)
  • Zertifikate (33,6 %)
HR-Tipp: „Wir haben keine Zeit, um schwer lesbare Lebensläufe zu retten.“

Anschreiben: Immer noch entscheidend

Das Anschreiben ist keineswegs überholt: Die meisten HR-Profis lesen es (82,8 %), und über die Hälfte liest jedes einzelne (53,3 %).

Was ein gutes Anschreiben enthalten sollte:

  • Relevante Erfahrung (58,2 %)
  • Motivation und Beweggründe (54,1 %)
  • Personalisierung für die Stelle (51,8 %)
  • Bezug auf Unternehmenswerte oder -kultur (68,6 %)
  • Eigenständige, originelle Formulierungen (74 %)
  • Strukturierter und stimmiger Erzählstil (83,7 %)

Was abschreckt:

  • Rechtschreib- oder Grammatikfehler (56,6 %)
  • Irrelevanter Inhalt (55,2 %)
  • Zu viel Text (53,8 %)
  • Keine individuelle Anpassung (53,9 %)

Bevorzugte Länge:

  • Eine Seite (57,2 %)
  • Eine halbe Seite (38,3 %)
  • Maximal eine Seite (95,5 %)
HR-Tipp: „Ein generisches Anschreiben hilft dir nicht weiter – es hilft dir nur nicht.“

KI-Inhalte: Erlaubt, aber mit Vorsicht

Viele Personaler haben bereits KI-geschriebene Bewerbungen erhalten (81,6 %). Sie erkennen sie – und bewerten sie kritisch.

Typische Erkennungsmerkmale:

  • Fehlende Personalisierung (61,1 %)
  • Unnatürlicher oder zu glatter Schreibstil (59,8 %)
  • Allgemeine oder nichtssagende Floskeln (57,4 %)
  • Künstlicher Tonfall (41,3 %)
  • Widersprüche im Text (43,7 %)

So reagieren Recruiter:

  • Geringere Erfolgschancen bei unbearbeiteten KI-Inhalten (54 %)
  • Genauere Prüfung bei KI-Formulierungen (34,1 %)
  • Neutrale Bewertung wie jede andere Bewerbung (nur 11,6 %)
HR-Tipp: „KI ist okay – wenn man sie überarbeitet.“

Der entscheidende Vorsprung

Die Grundlagen wie Berufserfahrung, relevante Fähigkeiten und gutes Layout sind dein Eintrittsticket – aber noch nicht der Dealbreaker.

Was den Unterschied macht? Anpassung. Recruiter sagen klar: Wer seine Bewerbung auf das Unternehmen und die Stelle zuschneidet, zeigt Einsatz, Motivation und Sorgfalt.

HR-Tipp: „Wir merken sofort, wenn jemand sich Mühe gegeben hat – und genauso schnell, wenn nicht.“

Was Recruiter gerne sehen:

  • Persönliche Motivation
  • Klarer Bezug zur Stelle
  • Bullet Points und übersichtliches Layout
  • Konkrete Ergebnisse und messbare Leistungen
  • Unternehmensbezug und Eigenrecherche

Was zur Absage führt:

  • Allgemeine Floskeln ohne Aussage
  • Zu lange oder chaotische Lebensläufe
  • KI-generierte Texte ohne Nachbearbeitung
  • Überladene, unübersichtliche Gestaltung

Soft Skills & Feinschliff

Was hilft dir, dich von anderen abzuheben?

Top-Soft-Skills laut HR:

  • Kommunikation (64,8 %)
  • Problemlösung (57,7 %)
  • Teamfähigkeit (57,1 %)
HR-Tipp: Bring dein Wissen ins Spiel. Zeig, dass du dich mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hast – z. B. mit einem Bezug auf aktuelle News oder Werte.

Was passiert nach dem ersten Blick?

Besteht der Lebenslauf die 30-Sekunden-Prüfung, investieren Recruiter durchschnittlich:

  • 11,5 Minuten für die vollständige Durchsicht
  • 1 Stunde 22 Minuten für Bewerber:innen in der engeren Auswahl

Fazit: Jedes Detail zählt

Recruiter denken schnell, lesen kritisch – und erkennen Standardbewerbungen sofort. In einem Bewerbungsprozess, der oft in Sekunden entschieden wird, kommt es auf jedes Detail an.

Wer überzeugen will, braucht nicht nur Erfahrung und passende Qualifikationen, sondern auch eine klare Struktur, individuelle Ansprache und die Fähigkeit, auf die Stelle einzugehen. Lebenslauf und Anschreiben sollten nicht nur informieren, sondern zeigen, dass du verstanden hast, was das Unternehmen sucht – und was du einbringen kannst.

Auch der Einsatz von KI kann sinnvoll sein, solange er mit Sorgfalt kombiniert wird. Tools können unterstützen, aber nicht ersetzen. Personaler erwarten Authentizität, Klarheit und Relevanz – keine Textbausteine und keine Floskeln.

Umgekehrt gilt: Wer sich zu sehr auf Vorlagen oder Copy-Paste verlässt, zu viel redet und zu wenig zeigt, riskiert, direkt aussortiert zu werden. Die besten Bewerbungen sind zielgerichtet, persönlich und professionell – vom Design bis zum letzten Satz.

Methodik

Diese Ergebnisse stammen aus einer Online-Umfrage, die Jobseeker im Jahr 2025 mit 1.013 HR-Profis aus über 10 Ländern durchgeführt hat. Alle Befragten sind in den Bewerbungsprozess involviert – von der Sichtung bis zur Auswahl.

Im Fokus stand die Frage: Was macht eine Bewerbung erfolgreich – und woran scheitern Kandidat:innen?

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Unser Team bei Jobseeker bietet Bewerbern Anleitungen und praktische Tipps rund um das Thema Lebenslauf und Bewerbungsschreiben sowie professionelle und branchenspezifische Ratschläge für einen erfolgreichen Bewerbungsprozess.

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