Sollte man den Führerschein im Lebenslauf angeben?

Sollte man den Führerschein im Lebenslauf angeben?

In welchen Situationen sollte man seinen Führerschein im Lebenslauf erwähnen und wann lieber nicht? Und wie sieht es mit Spezialfahrausweisen aus – wie wichtig sind diese? Das und mehr beleuchten wir in diesem Artikel.

Ist das Angeben des Fahrausweises im Lebenslauf obligatorisch?

Zuerst einmal: In den meisten Fällen ist das Angeben des Führerscheins im Lebenslauf freiwillig und wir sehen uns gleich genauer an, wann eine Angabe sinnvoll ist und wann eher nicht. Es gibt aber durchaus auch Situationen, in denen du nicht um das Aufführen von Fahrausweisen herumkommst, und zwar:

  • wenn in der Stellenbeschreibung explizit nach einem Fahrausweis verlangt wird
  • oder wenn für eine Stelle das Halten eines Spezialfahrausweises Pflicht ist.

Herauszufinden, ob das Angeben eines Führerausweises obligatorisch, sinnvoll oder überflüssig ist, stellt dabei die Hauptherausforderung für Bewerber dar. Das Aufführen selber ist dann meist nicht mehr kompliziert – doch mehr dazu später.

Die Bedeutung von Spezialfahrausweisen

Es gibt eine Vielzahl an Berufen, für deren Ausübung das Halten von speziellen Führerscheinen Pflicht ist. Dazu zählen zum Beispiel Busfahrer, Notfallsanitäter, Gabelstaplerfahrer und alle anderen Berufe, die mit speziellen Fahrzeugen fahren müssen.

Um sich auf solche Stellen zu bewerben, muss man in den meisten Fällen bereits über die notwendigen Führerscheine verfügen – in seltenen Fällen kann man diese nach Stellenantritt erwerben, zum Beispiel einen Gabelstaplerschein. Mögliche Führerscheine mit Spezialfahrerlaubnis sind (hierbei handelt es sich um die deutschen Bezeichnungen, diejenigen in der Schweiz und Österreich können sich leicht unterscheiden):

  • Lastkraftwagen: Führerschein C, CE, C1, C1E
  • Bus: Führerschein D, DE, D1, D1E
  • Landwirtschaftsmaschinen: Führerschein L, T
  • Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung, Gabelstaplerschein, Gefahrgutführerschein, Fahrerkarte, etc.

Tipp

In den meisten Fällen wird in der Stellenbeschreibung explizit nach gewissen Spezialführerscheinen verlangt. Aber auch falls dies einmal nicht der Fall ist, solltest du die offensichtlich relevanten Fahrzeugausweise unbedingt in deinem Lebenslauf angeben.

Wann sollte man seinen Führerschein im Lebenslauf angeben?

Neben dem offensichtlichen Fall von speziellen Fahrausweisen gibt es aber noch weitere Situationen, in denen das Angeben des Führerscheins im Lebenslaufs förderlich oder sogar entscheidend sein kann:

  • Bei Tätigkeiten im Schichtbetrieb, die viel Flexibilität und Pendeln außerhalb normaler ÖV-Zeiten erfordern.
  • Wenn eine Stelle schlecht mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen ist (zum Beispiel sehr ländlich gelegen ist).
  • Wenn für das Ausüben einer Tätigkeit das Fahren essenziell ist (z. B. für Taxi-Fahrer, Polizisten, Vertreter im Außendienst, Lieferanten, usw.)

Wann nun ein Führerschein hilfreich und wann absolute Grundvoraussetzung ist, dass sollte aus einer Stellenausschreibung meist klar zu interpretieren sein. Wenn ein Führerschein zwar nicht direkt verlangt wird, dann frag dich: Bringt mir ein Führerschein gegenüber anderen Bewerbern, die keinen besitzen, Vorteile?

Denn ein Führerschein kann einem auch bei Positionen, für die er eigentlich nicht zwingend notwendig wäre, Pluspunkte verschaffen. So vermittelt das Erwähnen eines Führerscheins Flexibilität – eine wichtige Qualität für viele Personalverantwortliche.

Wann sollte man auf das Aufführen des Führerscheins verzichten?

Generell empfehlen wir praktisch allen Bewerben, den normalen Führerschein der Kategorie B in ihrem Lebenslauf anzugeben – denn Nachteile ergeben sich dadurch sicherlich keine.

Bei Spezialfahrausweisen sieht dies etwas anders aus: Diese solltest du nur angeben, wenn sie für eine Position tatsächlich relevant sind. Wenn du dich also zum Beispiel auf eine Stelle als Sekretär bei einer Anwaltskanzlei bewirbst, dann ist es nicht ratsam, einen Lkw-Fahrausweis zu erwähnen, den du einmal im Militär erworben hast.

Gleiches gilt für Motorrad- und Bootsfahrausweise, die du in erster Linie für Freizeitzwecke erworben hast: Diese im Lebenslauf zu erwähnen kann letztlich sogar negativ zu Buche schlagen, da zum Beispiel Motorradfahrer als risikofreudig wahrgenommen werden können – eine Qualität, die bei Personalern meistens nicht positiv bewertet wird

Führerschein auch im Anschreiben und als Kopie der Bewerbung beifügen?

Wir haben bereits gesehen, dass bei einigen Berufen das Angeben von Spezialfahrbewilligungen wichtig ist. In diesen Fällen solltest du wenn möglich auch eine Kopie des Ausweises deiner Bewerbung beifügen (häufig wird das auch explizit verlangt). Bei einem normalen Pkw-Führerschein ist es hingegen unnötig, diesen als separate Kopie mitzuschicken.

In den meisten Fällen ist es auch nicht nötig, im Anschreiben auf das Vorhandensein eines Führerscheins einzugehen. Dies macht nur Sinn, wenn zum Beispiel ein Spezialfahrausweis in einer Stellenausschreibung als wichtige Grundvoraussetzung erwähnt wird. Dann kann sich eine kurze Erwähnung im Anschreiben lohnen.

Wie gibt man seinen Führerausweis im Lebenslauf an?

Zum Schluss möchtest du natürlich noch wissen, wo und wie du deinen Führerschein im Lebenslauf angeben solltest. Grundsätzlich gibt es dabei zwei Möglichkeiten, wobei die erste häufiger verwendet wird:

  1. Gib deine(n) Fahrausweis(e) in der Rubrik „Besondere Kenntnisse und Fähigkeiten“, respektive "Persönliche Kompetenzen" an. Das kann dann so aussehen: Führerscheine: Kategorie B und C
  2. Alternativ kannst du deine(n) Fahrausweis(e) auch zu Beginn bei deinen persönlichen Angaben nach Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse und allenfalls weiteren Angaben aufführen.

Du siehst also: Die Angabe des Führerausweises im Lebenslauf nimmt im Vergleich zu anderen Inhalten wenig Platz ein und ist meist keine große Sache. Vergewissere dich einzig, dass du die richtige Kategorie angibst und überprüfe auch, ob dein(e) Fahrausweise immer doch gültig sind. Denn gerade Spezialfahrausweise müssen teilweise nach einigen Jahren wieder erneuert werden.

Tipp

Wenn du bezüglich Layout und Gestaltung deines Lebenslaufs noch etwas unsicher bist, dann kann es sich lohnen, die Hilfe eines Lebenslauf-Generators in Anspruch zu nehmen. Dieser erstellt dir im Nu einen professionellen Lebenslauf und wird dir alle Design-Sorgen nehmen.

Fazit: Der Führerschein gehört praktisch immer in den Lebenslauf

Zusammenfassend können wir festhalten, dass in 90 % der Fälle das Angeben des Führerscheins und allfälliger Spezialfahrbewilligungen sinnvoll ist. Schließlich handelt es sich für den potenziellen Arbeitgeber um eine nützliche – manchmal sogar entscheidende – Information.

Dennoch: Ein Führerschein allein macht in der Regel noch nicht den Unterschied aus, ob du eine Stelle bekommst oder nicht. Denn das Vorhandensein eines Führerscheins findet bei den meisten Personalern noch nicht allzu große Beachtung und ist lediglich eine Ergänzung deiner Angaben.

Eine Ausnahme bilden die erwähnten Berufe, bei denen ein Führerschein oder ein Spezialfahrausweis ausdrücklich gefordert werden. Hier ist das Aufführen der verlangten Fahrbewilligungen natürlich entscheidend für den Bewerbungserfolg.

Verschaffe dir einen Vorteil

Sorge dafür, dass deine Bewerbungen aus der Masse herausstechen.